Zimmeröfen

Zimmeröfen

Typen der Tonöfen sind der russische und der schwedische. Ersterer ist auf starke Holzfeuerung berechnet und enthält 4–12 vertikale, aus gebrannten Steinen gemauerte, dicht nebeneinander liegende Züge, von denen der letzte abwärts gerichtet ist; die Heizöffnung befindet sich außerhalb des Zimmers. Der schwedische Ofen bildet einen sehr hohen Zylinder, in dem fünf Kanäle in der Art angeordnet sind, daß der zylindrische Raum zunächst durch zwei parallele vertikale Wände in drei Teile geteilt ist, von denen die beiden seitlichen durch eine schwache Wand vertikal halbiert werden, während der mittlere Teil den Feuerraum enthält. Die Feuerungsgase steigen hier in die Höhe, verteilen sich rechts und links in zwei Seitenkanäle, gehen in diesen hinab und in den daneben liegenden Seitenkanälen wieder empor, um sich über dem mittlern Kanal zu vereinigen und unter der Decke des Ofens durch ein Rauchrohr zu entweichen. Die Heizöffnung befindet sich in der Regel im Zimmer. Der Berliner Ofen hat unten horizontale, oben vertikale Züge. Bei dem Feilnerschen Ofen steht ein eiserner Feuerkasten frei im Ofen und gestattet eine Luftzirkulation zwischen seiner Wandung und der Kachelwand. Die Feuerungsgase entweichen durch ein rundes Loch in der Deckplatte des Kastens und durchziehen den Ofen schlangenförmig in horizontalen Zügen. Dieser Ofen heizt sehr schnell, da die kalte Zimmerluft unten eintritt, sich an der Wand des Feuerkastens stark erwärmt und etwa im vierten Teil der Höhe des Ofens wieder austritt. Der ganze obere Teil des Ofens sichert dagegen die nachhaltige Heizung.

1–5. Kachelofen von Romberg u. Mehlmann.
1–5. Kachelofen von Romberg u. Mehlmann.

Ein vortrefflicher Tonofen nach Feilners System ist der Großmannsche in der ihm von Romberg u. Mehlmann gegebenen Form (Fig. 1–5). Heiz- und Aschentür liegen vertieft in der Nische des Ofenfußes, so daß das Sockelgesims zwischen Ober- und Unterkörper vollständig von der Feuerungstür isoliert ist; der Heizkasten, aus Schamottesteinen gebildet und mit solchen überwölbt, ist ebenfalls von den Kachelwänden isoliert, indem an der Heiztür eine schmale Luftschicht gelassen ist. Im übrigen ist der Ofen in drei Teile geteilt; in dem mittlern, von einer Ziegelsteinschicht eingeschlossenen Raum, in den das Feuer durch einen Schlitz in der Überwölbung eintritt, sind in Höhe des ganzen Ofens liegende Züge angebracht, in den beiden seitlichen Teilen je zwei stehende Züge. Das Feuer nimmt die Richtung, wie sie in den Figuren angedeutet ist. Um mittels des Ofens eine kräftige Ventilation herbeiführen zu können, sind in dem Raum zwischen Ofen und Wand, der abgeschlossen und wegen seiner Lage gerade am mittlern Ofenteil stark erhitzt ist, zwei Tonröhren geführt. Die Luft wird hier so weit erwärmt, daß sie lebhaft aufsteigt, und während nun das eine Rohr mit der Luft im Freien mittels eines Ventilationskanals in Verbindung gebracht ist und über der Ofendecke in das Zimmer mündet, ist das andre Rohr unterhalb durch den Hohlraum unter dem Roste des Ofens durchgeführt und mündet am Ofenfuß, durch ein Gitter abgeschlossen, in das Zimmer, während es oberhalb in ein Abzugsrohr geleitet ist. Das erste Rohr führt also stets frische Luft in das Zimmer, und durch das zweite wird die verbrauchte Luft vom Fußboden des Zimmers abgesaugt und ins Freie geführt. Eine Schiebervorrichtung (Fig. 4 u. 5) gestattet auch die Kommunikation der Luft beider Röhren, und es hängt von der Stellung dieser Schiebervorrichtung ab, ob man den ventilatorischen Effekt des Ofens ausnutzen oder durch rasche Zirkulation die Durchwärmung des Zimmers beschleunigen will.

Von den eisernen Öfen ist die einfachste Form der Kanonenofen, bei dem das Heizmaterial auf einem Rost brennt und die Feuerungsgase durch ein Rauchrohr direkt in die Esse gelangen. Eine bessere Ausnutzung erreicht man bei diesem Ofen durch ein langes, auf- und abwärts gebogenes Rauchrohr zwischen Ofen und Esse. Zweckmäßiger ist der Etagenofen, bei dem die Feuerungsgase durch vier horizontale und vier kurze vertikale Kanäle geleitet werden. Beide Öfen fordern beständige Bedienung, während die Füllöfen eine große, für längere Zeit hinreichende Menge Heizmaterial aufnehmen, entweder in einem größern Feuerraum (Regulieröfen) oder in einem besondern Füllschacht, aus dem es allmählich in den Feuerungsraum nachrutscht (Dauerbrandöfen). Der Henschelsche Füllofen für Koks, Braun- und Steinkohle besteht aus einem gußeisernen Mantel mit beweglichem Deckel und einem in diesen Mantel gestülpten Hohlzylinder, gleichfalls mit abnehmbarem Deckel. Unten kommuniziert das Innere des Zylinders mit dem ringförmigen Hohlraum, den der Mantel abschließt, und die Basis dieses Hohlraums bildet der Rest. Zur Anfeuerung entzündet man auf letzterm ein leichtes Feuer, füllt den Zylinder mit Brennstoff und legt die beiden Deckel auf.

6. Schachtofen des Eisenwerks Kaiserslautern (Durchschnitt).
6. Schachtofen des Eisenwerks Kaiserslautern (Durchschnitt).

Der Brennstoff sinkt dann allmählich herab und gibt ein gleichmäßiges Feuer, die Feuerungsgase steigen zwischen Mantel und Zylinder auf und entweichen unter dem Deckel in das Ofenrohr. Die einmalige Füllung reicht je nach der Größe des Ofens auf 24 Stunden bis eine Woche. Eine verstellbare Tür gestattet die Regulierung des Feuers. Aus diesem einfachen eisernen Füllofen haben sich zahlreiche verbesserte Formen entwickelt, von denen der Meidingersche Füllofen sich durch seine Einfachheit in Form und Behandlung sowie durch seine Zweckmäßigkeit und Billigkeit auszeichnet und in kurzer Zeit weite Verbreitung erlangt hat.

7. Pfälzer Ofen.
7. Pfälzer Ofen.

Der Schachtofen von Kaiserslautern gestattet die Verwendung jedes Brennstoffs und ist jederzeit nachzufüllen. Ein aus mehreren Ringen aufgebauter Zylinder B (Fig. 6) bildet den Kern des Heizapparats; am untern Ring setzt sich seitlich der schräg aufsteigende lange Füllschacht c an, während ein beweglicher Rost g h die Grenze gegen den Aschenfallkasten A bildet. Die Regulierung der Feuerung erfolgt durch die Aschenfalltür a, eine aufgeschliffene Klapptür, die, wie beim Meidingerschen Ofen, seitlich verschiebbar ist. Außerdem aber kann die Regulierung auch vom Zimmer aus durch die Tür b erfolgen. Der viereckige Füllschacht enthält in seinen obern Ecken dreieckige Kanäle, die bis zur Schichthöhe des Brennmaterials hinabreichen und zur Begünstigung des Verbrennungsprozesses frische Luft in den Feuerraum führen. Den Eingang dieser Kanäle läßt die geschlossene Füllschachttür offen. Der Ofen hat einen Mantel und wirkt durch Verbindung mit dem Kanal s' zugleich ventilierend, nach Abschluß dieses Kanals aber und nach dem Öffnen von s nur durch Luftzirkulation.

Der Pfälzer Ofen (Fig. 7) des Eisenwerks Kaiserslautern ist nach dem Prinzip des Schachtofens für die Bedienung im Zimmer konstruiert. Er besitzt zwei Füllhälse (Schächte), durch die er sowohl für eine vorübergehende als auch für kontinuierliche Heizung geeignet ist. Man entzündet auf dem Rost ein leichtes Feuer und schüttet durch den untern Schacht jedes beliebige Brennmaterial ein, wenn der Ofen nur kurze Zeit funktionieren soll. Will man dagegen das Feuer längere Zeit unterhalten, so schüttet man nußgroßen Koks durch den obern Schacht ein und läßt den mittlern Schacht, der, wie beim Schachtofen, in den Ecken mit Kanälen versehen ist, geschlossen.

8. Irischer Ofen.
8. Irischer Ofen.

Die Regulierung erfolgt auch hier durch Verschiebung der aufgeschliffenen Aschenfalltür, die aber noch ein zentrales Loch besitzt, durch das der Rost mittels eines Hakens zur Beseitigung der Asche gerüttelt werden kann. Ein Mantel gestattet die Benutzung des Ofens zur Ventilation, außerdem läßt sich der Ofen leicht mit einem einfachen Aufsatz versehen, durch den er zur gleichzeitigen Beheizung zweier benachbarter Zimmer geeignet wird.

9. Patent-Germanenofen.
9. Patent-Germanenofen.

Bei dem Irischen Ofen (Fig. 8) liegen die Feuerungszüge hinter dem Feuerherd. a ist die Füllklappe, b der Füllschacht, der mit feuerfesten Steinen b' ausgemauert ist. Der Drehrost c kann durch Ziehen und Stoßen an einem Knopf behufs Beseitigung der Asche gerüttelt und der Stehrost d um eine vertikale Achse gedreht werden. Mittels der Regulierklappe e wird das Feuer reguliert, auch dient sie zur Entfernung von Schlacken, f ist der Aschenkasten, der durch g herausgezogen wird. Durch den Rohrstutzen h wird der Ofen mit der Esse verbunden. k ist der Luftmantel. Der Innenmantel m ist mit Heizrippen m' versehen, um die Heizfläche zu vergrößern, und zu gleichem Zweck sind die Innenwände n so gestaltet, daß die Luft sich zwischen ihnen ausreichend erwärmen kann. Durch Einschieben des Gitterschiebers l läßt sich der kürzere Weg der Heizgase (Pfeil 1) verlängern (Pfeil 2). p und q sind Reinigungsöffnungen.

10. Cadéofen.
10. Cadéofen.

Bei Winters Patent-Germanenofen (Fig. 9) ist der Füllschacht mit Phönixsteinen ausgemauert, um die milde Wärmeabgabe der Kachelöfen mit der schnellen, kräftigen Heizwirkung der eisernen Öfen zu verbinden und das Brennmaterial so vollkommen wie möglich auszunutzen. Durch die eigenartige Form der Rillensteine erhält der Feuerraum eine birnenähnliche Form. Der Querschnitt der vorn offenen Rillen erweitert sich nach oben zur Abführung der Feuerungsgase und nach unten zur Zuführung der Verbrennungsluft, wodurch eine rauchschwache Verbrennung und gute Ausnutzung der Heizwirkung erzielt wird.

11 und 12. Lönholdts Ofen.
11 und 12. Lönholdts Ofen.

Der Cadéofen (Fig. 10) besitzt zwischen zwei Seitenwänden und einem senkrechten Doppelgitter einen rechteckigen Füllraum zur Aufnahme des Brennmaterials. Die Gitterstäbe liegen senkrecht übereinander, sind aber zur Horizontalen geneigt, so daß der Verbrennungsluft der Weg vorgeschrieben ist; sie wird nach unten gezogen, während den durch das hintere Gitter abziehenden Verbrennungsgasen das Entweichen erleichtert wird. Die Gitter ermöglichen die Einführung eines Schiebers in jeder beliebigen Höhe, so daß die Feuerhöhe nach Bedarf geregelt werden kann. Der unter dem Herd befindliche Kasten kann zur Erleichterung des Anzündens herausgezogen werden. Beim Anzünden des Ofens findet eine lebhafte Glutentwickelung statt, die das schnelle Anheizen des Zimmers begünstigt, aber in dem Maße nachläßt, wie die Verbrennungsrückstände die Zutrittsöffnungen für die Luft verlegen. Stellt sich das Bedürfnis stärkerer Wärmewirkung ein, so wird der Schieber eingeführt, um einen Teil der gebildeten Aschen- und Schlackenschicht von der darüber befindlichen Schicht zu trennen. Durch Anheben eines Hebels gelangt die untere Aschenschicht in den Aschenkasten, und wenn man dann den Schieber wieder entfernt, so sinkt die im Herd verbliebene Asche mit dem darüber befindlichen Brennmaterial herab, und die Verbrennung nimmt ihren ungestörten Fortgang. Dieser von Keyling u. Thomas in Berlin gebaute Ofen wird sehr häufig vor Kachelöfen aufgestellt, wobei man die Verbrennungsgase des Cadéofens in den Kachelofen leitet.

13. Dauerbrandofen von Junker u. Ruh.
13. Dauerbrandofen von Junker u. Ruh.

Aus den amerikanischen Öfen für kontinuierlichen Betrieb hat sich der Lönholdtsche Ofen (Fig. 11 u. 12) entwickelt, der eine wesentliche Bereicherung der Lokalheizung repräsentiert. Er ist als Mantelofen konstruiert und besteht aus einem innern Heizzylinder a mit Füllschacht b, Korb- und Schüttelrost c d, Feuerzügen e e' nach und aus dem Sockel f, um den ein Mantel exzentrisch so versetzt ist, daß der Ofen eine regelmäßige kreisrunde Grundform erhält. Der Feuerzylinder ist zur Vergrößerung der Heizfläche und der Heizwirkung mit Rippen versehen. Das Brennmaterial wird durch die Öffnung g in den Füllschacht des Ofens eingefüllt und hier so stark erhitzt, daß sich brennbare Dämpfe und Gase entwickeln, die mit dem den Füllschacht nach unten abschließenden glühenden Brennstoff in innige Berührung kommen und vollständig verbrennen. Der Rostkorb c ist möglichst nahe dem Boden, der Aschenfall h unter dem Zirkulationssockel angebracht, um ein bei schwach wirkenden Schornsteinen nachteiliges, zu starkes Herabziehen der Feuergase zu vermeiden und den Sockel zum Zweck einer kräftigen Fußbodenheizung möglichst stark zu erwärmen. Die Verbrennungsluft strömt durch in der Aschenfalltür befindliche, mit Regulierverschluß versehene Öffnungen i unter dem heißen Sockel entlang zum Rost und gelangt mithin vorgewärmt zu dem Brennmaterial. Zur Erzielung vollkommener Verbrennung wird ferner durch die regulierbare und verschließbare Öffnung k direkt unter der Feuertür l Luft in horizontaler Richtung in die Feuerglut eingeführt. Zum Luftabzug aus dem Zimmer sowie zur Regulierung der Verbrennungsintensität liegt über dem Heizzylinder a ein Kanal m, der vorn in das Zimmer, hinten in den Schornstein mündet und teils von der Decke des Feuerzylinders, teils von den durch den Kanal strömenden Feuergasen stark erhitzt wird. Die Zimmerluft zieht durch eine im vordern Teil dieses Kanals eingesetzte Düse n in den Kanal und durch diesen in den Schornstein ab. Auf der Innenseite der Düse ist eine Glimmerscheibe o so befestigt, daß sie je nach der Zugkraft des Schornsteins sich hebt und senkt und mithin den Luftabzug aus dem Zimmer automatisch reguliert. Außerdem kann der Kanal durch den Schieber p geschlossen werden. Die Öfen sind mit Ventilations- und Zimmersockel zum Einführen reiner Außenluft durch Kanäle unter dem Fußboden q oder in der Korridorwand r sowie zur Zirkulation der Zimmerluft versehen. Dicht am Fußboden tritt die Luft in den geheizten Sockel des Ofens ein und verläßt denselben, zwischen Heizzylinder und Mantel emporsteigend, durch die im obern Teil des Mantels vorhandenen Durchbrechungen s, nachdem sie noch aus einem Wassergefäß w mit Feuchtigkeit versehen ist. Soll der Ofen zur Heizung mehrerer Räume benutzt werden, so nimmt man einige Sektionen des durchbrochenen Gitters s heraus und führt von den so gebildeten Öffnungen mit Drosselklappen verschließbare Blechkanäle nach den zu heizenden Nebenräumen. Die Bedienung des Ofens ist sehr einfach und beschränkt sich auf das Nachfüllen von Kohlen in den Füllschacht, auf das Entleeren des Aschenkastens nach je 24 Stunden und auf die Regulierung des Verbrennungsprozesses durch den in der Aschenfalltür befindlichen Verschluß.

Die amerikanischen Öfen sind vielfach verbessert worden. Der Dauerbrandofen von Junker u. Ruh in Karlsruhe (Fig. 13) besteht aus einem Gehäuse, das folgende Teile einschließt: a den Aschenkasten, b den Schüttelrost, c den Rostkorb, d den Fülltrichter, der oben eine Abdeckung besitzt; f ist der Schlußdeckel, g die Zirkulationswand für die Führung der Heizgase, h die Rauchabzugöffnung, i der Gegenzugkanal, k der Zugschieber, l der Hebel zum Öffnen des Gegenzuges. Sobald der Ofen in Tätigkeit gesetzt wird, strömen die heißen Gase bei geöffnetem Zugschieber k zunächst nach der Vorderwand des Ofens, gehen umkehrend nach rechts und links in der ganzen Höhe des Oberofens zwischen der Wand g und dem Außengehäuse hindurch und ziehen dann durch h nach dem Kamin. Zug und Gegenzug zur Verstärkung oder Abschwächung des Luftzuges wird vermittelst des Handhebels am Schieber k eingestellt, er öffnet oder schließt die Frischlufteinlaßöffnungen an der rechten Seite des Ofens; sind diese völlig geschlossen, so öffnet sich die Gegenzugklappe, und das Feuer wird so stark reduziert, daß es ohne nennenswerten Kohleverbrauch tagelang weiter brennt.

14. Langescher Ofen. Längsschnitt und Querschnitt.
14. Langescher Ofen. Längsschnitt und Querschnitt.

Alle Flugasche geht in den Gegenzugskanal nieder und fällt bei jeweiliger Öffnung der Gegenzugklappe in den Aschenkasten. Bei dem Langeschen Ofen (Fig. 14) von Wille u. Komp. in Berlin wird die Kohle durch die mit einem regulierbaren Luftventil versehene Tür a in den Schacht gefüllt und ruht auf dem Rost b. Senkrecht stehende gußeiserne Rippen c bilden Kanäle, die nach dem Kohlenraum hin feine Spalten besitzen und nach unten offen sind. d ist der Aschenkasten, e die zugehörige Tür, f ist das Abzugsrohr für die Heizgase, g der Mantel. Beim Betrieb des Ofens wird die Verbrennungsluft lediglich durch die Tür a zugeführt. Die im untern Teil des Ofens brennende Kohle erhitzt die obern Schichten, und die aus diesen sich entwickelnden Dämpfe und Gase gelangen in die Kanäle, mischen sich hier mit Luft, werden hoch vorgewärmt und strömen endlich in die brennende Kohle, die auf ihrem Wege zum Rost in Koks verwandelt wurde. Hierbei findet vollständige Verbrennung statt, und der Ofen brennt rauchlos. Die Pfeile in der Figur zeigen den Weg der Verbrennungsluft und der Verbrennungsgase sowie den Weg der durch den Ofen erwärmten Zimmerluft an. Die allmähliche Verkokung des Brennmaterials gestattet die Verwendung stark backender Steinkohle, ohne ein Festsetzen im Füllschacht fürchten zu müssen.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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