- Crane
Crane (spr. krēn), Walter, engl. Maler und Illustrator, geb. 15. Aug. 1845 in Liverpool, Sohn und Schüler des Miniaturmalers Tomas C. (gest. 1859), kam 1857 nach London, lernte dort von 1859–61 bei dem Holzschneider Linton und war seit 1865 vornehmlich als Illustrator von Bilderbüchern für Kinder und Erwachsene tätig, die durch die Feinheit und Anmut der Zeichnung, ihre phantasievolle Auffassung und ihren frischen Humor großen Beifall fanden. Die erfolgreichsten sind: die »Toy-Books« (1865–76), »The Baby's Opera« (1877), »Pan pipes« (1882), »Household Stories« (1882, Grimms Märchen), »Flora's Feast« (1886), »The Sirens three« (1886), »Echoe's of Hellas« (1888), »Queen Summer« (1891). Daneben entwickelte C. eine umfassende Tätigkeit für das Kunstgewerbe, indem er zahlreiche Entwürfe für Glasgemälde, Tapeten (s. Tafel »Moderne Tapeten«, Fig. 2 u. 3), Teppiche, Fliesen, Stickereien, Buchtitel (s. Tafel »Buchschmuck III«, Fig. 2) und Bucheinbände etc. zeichnete und daneben auch durch Vorträge und Schriften einen großen Einfluß auf die Weiterentwickelung des englischen Kunstgewerbes gewann. Nach einer 1871 unternommenen Reise nach Italien, wo besonders Botticelli einen tiefen Eindruck auf ihn gewann, widmete er sich auch wieder mehr der Malerei, in der er sich an die Präraffaeliten anschloß. Von seinen Gemälden sind die hervorragendsten: die Geburt der Venus (1877), das Schicksal der Proserpina (1878), die Sirenen (1879), die Brücke des Lebens (1884), der Wettlauf der Stunden, das Rätsel der Sphinx, die Schwanenjungfrauen, eine Vision Britanniens (1898). Er gab heraus: »Renascence, a book of verse« (Lond. 1891); »The claims of decorative art« (1892; deutsch, Berl. 1896); »Of the decorative illustration of books old and new« (1896; deutsch, 2. Aufl., Leipz. 1901); »The bases of design« (1898) und »Line and form« (1900; beide Werke in 2. Aufl. 1902, und beide deutsch, Leipz. 1901). Vgl. v. Schleinitz, Walter C. (Bd. 62 der »Künstlermonographien«, Bielef. 1902); Konody, The art of Walter C. (Lond. 1902).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.