Chor [2]

Chor [2]

Chor, in der Musik zunächst eine Vereinigung mehrerer Personen zum gemeinschaftlichen Vortrag eines Gesangsstückes (Sängerchor). Je nachdem er nur aus Männer- oder nur aus Frauenstimmen (gleichen Stimmen, lat. voces aequales) oder aber aus beiden gemischt besteht, ist der C. ein Männerchor (Tenöre und Bässe), Frauenchor (Soprane und Alte) oder aber ein gemischter, auch vollständiger C., bei dem alle vier menschlichen Stimmgattungen (Sopran, Alt, Tenor und Baß) beteiligt sind. Jede einzelne dieser Stimmgattungen kann wieder in Unterabteilungen (erster und zweiter Sopran etc.) zerfallen, je nachdem dieses zur Ausführung eines mehrstimmigen Chorgesangs erforderlich ist. Metonymisch bedeutet C. auch das Musikstück selbst, das bestimmt ist, von einem Verein von Sängern vorgetragen zu werden, und das daher in der Regel für mehrere harmonisch sich vereinigende Stimmen (Melodien) komponiert ist. Nach der Anzahl dieser Stimmen wird ein C. ein- bis vier-, sechs-, achtstimmig genannt und hat manchmal noch vielmehr Stimmen. Ist ein vielstimmiger C. so eingerichtet, daß mehrere Gruppen zusammen geführter Stimmen hervortreten, so heißt er Doppelchor, dreifacher, vierfacher etc. C. Das Gewöhnliche ist der vierstimmige C., in dem die vier Gattungen der menschlichen Stimme einfach vertreten sind. Zu den Chören kann Instrumentalbegleitung hinzutreten, die entweder eine bloß die einzelnen Stimmen verstärkende oder eine selbständige ist; doch muß auch im letztern Fall die Begleitung als dem Gesang untergeordnet betrachtet werden. Dagegen kann aber der C., wo er sich einer Solostimme zugesellt, als dieser untergeordnet anzusehen sein (z. B. in Brahms' Rhapsodie, Op. 53). Beethoven gesellt im Schlußsatze seiner 9. Symphonie (Op. 125) den C. (mit Soli) als höchste Steigerung dem Orchester zu. Da ein C. immer in Massen, im Gegensatze zu der im Sologesang mehr hervortretenden Individualität, wirkt, so verlangt er darum auch weniger sein detaillierte Züge und möglichst wenig Schwierigkeiten für die Ausführung, weshalb feinere Züge da, wo sie in einen C. eingewebt werden sollen, am füglichsten durch Zwischensätze von Solostimmen ausgesprochen werden. – Von dem kirchlichen Sängerchor ging der Name C. auch auf den Platz vor der Orgel über, wo derselbe aufgestellt wurde (vgl. den folg. Artikel). Ebenso heißt eine Vereinigung von Instrumentenspielern ein C., wie man z. B. ein kleines Orchester ein Musikchor (besser Musikkorps) nennt. Innerhalb des Orchesters werden wieder die Hauptabteilungen der Instrumente nach ihren Gattungsbegriffen Chöre genannt, z. B.: C. der Streich- und C. der Blasinstrumente, welch letzterer wieder in den C. der Holz- und den der Blechinstrumente zerfällt. Ferner heißen C. beim Klavier die drei (oderin tieferer Lage zwei) von denselben Hämmerchen regierten, gleichgestimmten Saiten, und man sprach früher, als der Bezug noch nicht wie jetzt allgemein dreifach war, von zwei- und dreichörigen Instrumenten. In demselben Sinne nennt man auch die zu einer Taste gehörenden Pfeifen der Orgelmixturen C.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • chor — chor; chor·da; chor·da·ce·ae; chor·da·centrum; chor·da·mesoderm; chor·dar·i·a·les; chor·da·ta; chor·dee; chor·dei·les; chor·di·tis; chor·doid; chor·do·mesoblast; chor·do·nia; chor·do·phone; chor·do·plasm; chor·dot·o·my; chor·do·tonal;… …   English syllables

  • Chor — Chor, im allgemeinen der östliche Teil der christlichen Kirchen. Der Name stammt aus altchristlicher Zeit, und zwar aus dem Gebrauch, während der Messe den Chorgesang anzustimmen. Dies geschah durch die niedere Geistlichkeit, die sich in der… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Chor — (χορός choros [ço ʁɔs] ‚Tanzplatz‘, ‚Reigen‘, ‚Reigentänzer‘ oder ‚Singen mit Reigentanz‘) steht für: Chor (Theater), in der antiken griechischen Tragödie eine Gruppe von Schauspielern, Sängern oder Tänzern, die die Handlung kommentierend… …   Deutsch Wikipedia

  • chór — {{/stl 13}}{{stl 8}}rz. mnż I, D. u, Mc. chórze {{/stl 8}}{{stl 20}} {{/stl 20}}{{stl 12}}1. {{/stl 12}}{{stl 7}} zespół śpiewaków wykonujących wspólnie wokalne utwory lub części dzieł muzycznych; także grupa aktorów zespołowo i jednocześnie… …   Langenscheidt Polski wyjaśnień

  • Chor — 〈 [ko:r] m.; Gen.: (e)s, Pl.: Chö|re〉 1. 〈Antike〉 Platz für den Kultgesang u. tanz 2. Kulttanzgruppe 3. 〈grch. Theat.〉 derjenige Teil der Tragödie, der von mehreren Sprechern zugleich gesprochen die Meinung des Volkes ausdrücken soll 4. 〈Musik〉… …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Chor — in der Musik, drückt die Empfindungen der Masse aus, während die Arie einzelne, das Duett, Terzett etc. verschiedene ausspricht. Da die Menge, will sie sich geltend machen, die einzele aen Interessen hintenansetzen, sich concentriren muß, so… …   Damen Conversations Lexikon

  • CHOR (AM) — CHOR is a Canadian radio station that broadcasts an adult contemporary format at 1450 AM in Summerland, British Columbia. The station is owned by Astral Media.CHOR began broadcasting in 1972 as CKSP until it changed to its current callsign in… …   Wikipedia

  • Chor — Sm Sängergruppe std. (9. Jh.), mhd. kōr, ahd. chōr Entlehnung. Im Althochdeutschen entlehnt aus l. chorus, (auch Tanz ), dieses aus gr. chorós, das in der griechischen Antike die Bezeichnung für den Tanzplatz war, sowie für eine Gruppe von… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Chor — »Sängerschar; erhöhter Kirchenraum«: Griech. chorós »Tanz, Reigen; tanzende Schar; Tanzplatz«, das über lat. chorus ins Dt. gelangte, wurde im Ahd. (ahd. chōr) im Sinne von »gemeinsamer Gesang der Geistlichen in der Kirche« (s. auch ↑ Choral)… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Chor — [k... ], der; [e]s, Chöre <griechisch> ([erhöhter] Kirchenraum mit [Haupt]altar; Gruppe von Sängern; Komposition für Gruppengesang); gemischter Chor …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Chor [1] — Chor (v. gr. Choros), 1) Reigen, mit Gesang verbundener Tanz; 2) (gr. Ant. u. Lit.), die Schaar von Sängern u. Tänzern, welche einen Chortanz zufführten. Chöre wurden in Griechenland seit den ältesten Zeiten bei Götterfesten aufgeführt, u. zwar… …   Pierer's Universal-Lexikon

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