Chasseloup-Laubat

Chasseloup-Laubat (spr. schass'lu-lobá), 1) François, Marquis de, franz. General, geb. 18. Aug. 1754 in St.-Sornin bei Marennes (Niedercharente), gest. 10. Okt. 1833, wurde 1774 Leutnant beim Geniekorps, schloß sich, 1789 Oberst, der Revolution an und wirkte mit Erfolg als Geniechef in vielen Feldzügen. 1799 rettete er im Schwarzwald Moreaus Korps. Nach der Schlacht von Marengo belagerte er Peschiera und befestigte Château-Vieux, Legnago, Peschiera, Mantua und Alessandria. Auch schrieb er: »Essai sur quelques parties des fortifications et de l'artillerie« (Mail. 1811); »Mémoires sur l'artillerie«. In den Kriegen 1806,1809 und 1812 befehligte er das Geniekorps und führte zahlreiche Belagerungen und Neubefestigungen aus. Im April 1813 zum Senator ernannt, trat er 1814 zu Ludwig XVIII. über, ward zum Marquis und Pair ernannt und verteidigte in der Pairskammer die konstitutionellen Grundsätze. In den letzten Jahren erblindete er.

2) Iustin Napoléon Samuel Prosper, Graf von, ältester Sohn des vorigen, geb. 29. März 1805 zu Alessandria in Piemont, gest. 29. März 1873 in Versailles, diente der Restauration als Requetenmeister, ward 1837 Kammermitglied und später Staatsrat. 1849 in die Gesetzgebende Versammlung gewählt, unterstützte er die Politik des Präsidenten und verwaltete 1851 eine Zeitlang das Marineministerium. Nach dem Napoleonischen Staatsstreich trat er als Regierungskandidat in den Gesetzgebenden Körper. C. übernahm im März 1859 das Kolonial- und Marineministerium und verwaltete es bis 1867. Im J. 1869 wurde er als Präsident des Staatsrates mit der Ausarbeitung des Senatskonsults beauftragt, das Frankreich eine wahrhaft parlamentarische Regierungsform geben sollte. 1871 erhielt er einen Sitz in der Nationalversammlung und nahm seinen Platz im rechten Zentrum. Lange Zeit war C. Präsident der Geographischen Gesellschaft in Paris und veröffentlichte Schriften über Geographie und Marineangelegenheiten.