Cabanel

Cabanel

Cabanel (spr. -nell), Alexandre, franz. Maler, geb. 28. Sept. 1823 in Montpellier, gest. 23. Jan. 1889 in Paris, stand durch seinen Lehrer Picot mit der Schule Davids in Verbindung und hielt sich in seinen ersten Bildern: der Tod des Moses (1852), der heil. Ludwig (1855) u. a., noch durchaus an die strengen akademischen Regeln. Der modernen Empfindungsweise näherte er sich in dem Bilde: die Witwe des Kapellmeisters, die mit ihren Kindern den Klängen der Orget lauscht, auf der die älteste Tochter die Werke des Verstorbenen zu spielen scheint (1859). Durchgreifenden Erfolg errang jedoch C. erst, als er zu mythologischen Stoffen und damit zur Darstellung des Nackten überging. In der rosigen Behandlung des Fleisches und in der üppigen Linienführung schloß er sich dabei an die Werke Bouchers und andrer Meister des Rokoko an. In seinem ersten Bilde der Art, der vom Faun entführten Nymphe (1861), ist das Kolorit noch etwas kräftiger; in seiner Geburt der Venus (1863), die als sein Hauptwerk gilt, ist der Ton dagegen matt und weichlich. In derselben Art sind auch seine religiösen Bilder gehalten, wie z. B. die Vertreibung aus dem Paradies, die C. im Auftrag des Königs von Bayern für das Maximilianeum in München malte. Die anmutige dekorative Wirkung seiner Malweise verwertete C. bei der Ausmalung des Hotels Emile Péreires und dem Triumph der Flora (einem kolossalen Deckenbild für einen Plafond des Louvre). Sein Tod der Francesca da Rimini und des Paolo Malatesta (im Luxembourg) zeichnet sich durch eine bei C. ungewöhnliche Energie der Auffassung aus. Auch als Porträtmaler war C. sehr beliebt, namentlich bei der vornehmen Damenwelt, da er es verstand, den Herzoginnen, Gräfinnen und Marquisen durch sein gedämpftes Kolorit ein interessantes und distinguiertes Aussehen zu geben und allen Launen der Mode in der Wiedergabe der Toilette mit geschicktem Pinsel zu folgen. Sein letztes größeres Werk waren Szenen aus dem Leben des heil. Ludwig für das Pantheon. Als Professor an der Ecole des beaux-arts hat er durch seine Lehrtätigkeit einen großen Einfluß geübt.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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