Brandung

Brandung

Brandung, das heftige, oft mit donnerndem Geräusch verbundene Brechen der Meereswellen am Gestade, an Felsen etc., entsteht, wenn die Wassertiefe kleiner wird als die Höhe der Wellen. Die Wellenlänge wird verringert, und es muß, da die Wellenperiode und Wellengeschwindigkeit unverändert bleibt, d. h. da in der Zeiteinheit die gleiche Wassermenge durch ein stark verkleinertes Profil setzt, die Wellenhöhe beträchtlich zunehmen, die Wellen bäumen sich auf und brechen. Bei sanft ansteigendem Grund wird die Geschwindigkeit der Welle durch die Reibung sehr schnell gemindert, die B. kann dann nicht sehr stark werden. Nimmt die Tiefe aber plötzlich ab, so kann die der Welle innewohnende Geschwindigkeit der B. ein außerordentliches Kraftmoment mitteilen. Die Gewalt, mit der die Wellen gegen den Leuchtturm von Bell Rock schlagen, berechnet Stephenson zu ca. 18,000 kg auf 1 qm, und für den Leuchtturm auf dem Skerryvorfelsen (Hebriden) beläuft sich der stärkste Druck sogar auf 3 kg auf 1 qcm. Am großartigsten tritt die B. (Roller) an den südatlantischen Inseln St. Helena und Ascension und bei den Antillen sowie an den Küsten von Ober- und Niederguinea (Kaléma) und an der Koromandelküste (Surf) auf. Die Kaléma der Loangoküste ist eine Dünung, die von den Stürmen der höhern Breiten des Südatlantischen Ozeans herrührt; bei der B. von Ascension glaubt man mit Bestimmtheit Fernwirkungen der Stürme vom Golfstrom und von der Neufundlandbank annehmen zu sollen. Vgl. Meer (Meereswellen).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Brandung — Альбом Staub (группа) Дата выпуска 2004 Жанр готик метал индастриал метал Длительность 48:40 Страна …   Википедия

  • Brandung — Brandung: Die heutige Form ist im 18. Jh. zum ersten Mal bezeugt und steht für älteres Branding (17. Jh.), das aus dem Niederl. (niederl. branding) entlehnt ist. Dieses Substantiv ist abgeleitet von dem niederl. Verb branden »brennen«, das eine… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Brandung — Brandung, die vom Ufer zurückprallenden Wellenschläge; ist an steilen u. felsigen Ufern am stärksten, weniger heftig an flachen u. sandigen, am schwächsten in Meeren ohne Ebbe u. Fluth, wie in der Ostsee. Je stärker der Wind, desto heftiger auch… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Brandung [1] — Brandung. Diese ist entweder Strandbrandung oder Felsbrandung [1]; die erstere kommt an Flachküsten vor und ist unausgesetzt tätig, wogegen an einer Felsküste nur durch stärkeren Wind eine zerstörende Brandungswoge erzeugt wird. Wenn eine ganz… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Brandung — Brandung, das Brechen der Meereswellen am Ufer, an Klippen, Sandbänken etc …   Herders Conversations-Lexikon

  • Brandung — Brandung,die:Wogenprall·Wogenschlag BrandungGischt,Wogenschlag,Wogenprall;landsch.:Feim …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Brandung — Sf std. (18. Jh., älter Branding) Entlehnung. Entlehnt aus nndl. branding. Dieses zu branden (etwa wie ein Brand andringen , auch d. [an]branden) aus brennen unter dem Einfluß von Brand.    Ebenso nschw. bränning, nnorw. brenning. ndl …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Brandung — Bran|dung [ brandʊŋ], die; , en: am Strand, an der Küste sich brechende Wellen: die tobende, tosende Brandung; sie stürzte sich in die Brandung. Zus.: Meeresbrandung. * * * Brạn|dung 〈f. 20〉 das Brechen, Überstürzen der Wellen an der Küste * * * …   Universal-Lexikon

  • Brandung — Brandungswelle auf eine Mauer auftreffend …   Deutsch Wikipedia

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