- Blatthornkäfer
Blatthornkäfer (Blatthörner, Lamellicornia Latr.), Käferfamilie, umfaßt an 7000 Arten, unter denen sich die größten, farbenprächtigsten aller Käfer finden. Sie besitzen kurze, sieben- bis elfgliederige Fühler, die eine quergestreckte Keule bilden, und fast durchweg entwickelte Flügel. Die Beine (besonders die vordern) besitzen eine mit Dornen bewehrte, zum Graben geschickte Schiene und fünfgliederige Tarsen. Die Männchen tragen oft Auswüchse am Kopf und Halsschild und weichen bisweilen auch in Farbe und Skulptur wesentlich von den gleichartigen Weibchen ab. Die Larven sind feist, weichhäutig, gekrümmt, mit hornigem Kopf; ihr letzter Hinterleibsring ist sackartig ausgedehnt. Die der größern Arten leben mehrere Jahre. Die B. nähren sich von Pflanzen und Mist und räumen faulende Stoffe, besonders Exkremente, mit großer Schnelligkeit hinweg; einige tropische Arten leben von Aas. Viele B. richten am Laub und im Larvenzustand an den Wurzeln von Kulturgewächsen Schaden an (Maikäfer); sie sind am reichlichsten zwischen den Wendekreisen in Afrika und Südamerika vertreten. Einteilung: Dynastiden, die riesigsten Käferformen; Melitophilen, mittelgroße oder riesige, prächtig gefärbte Formen; Phyllophagen (Laubkäfer); Koprophagen (Mistkäfer); Arenikolen (Sandkäfer); Pektinikornia (Kammhörner).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.