- Zerstäubungsapparate
Zerstäubungsapparate (Zerstäuber, Sprühapparate), Apparate, durch die Wasser, wohlriechende Flüssigkeiten, Petroleum in Feuerungsanlagen etc. nebelartig zerteilt werden. Man benutzt zur Zerstäubung folgende Mittel: 1) dem Strahl wird eine Dreh- oder Wirbelbewegung erteilt, so daß er beim Austritt aus der Düsenmündung durch die Zentrifugalkraft in kleine Teile zerrissen wird (Zentrifugalstreudüsen). Hierher gehört die Streudüse von Körting (Fig. 1). In dem kegelförmigen Mundstück A ist durch den mit vorstehendem Gewinde B versehenen Stift c ein schraubenförmiger Kanal geschaffen. Wird nun z. B. Druckwasser in der Richtung des Pfeils durch die Düse geleitet, so wird es durch die schraubenförmige Führung in Wirbelbewegung versetzt, so daß es beim Austritt an der Mündung D durch die Zentrifugalkraft zu einem konischen Wasserstaubstrahl zerrissen wird. Ernst benutzt zu gleichem Zweck statt der Schraube zwei in einer Platte angebrachte sich überkreuzende Kanäle. 2) Zwei oder mehrere Strahlen treffen gegeneinander, so daß sie durch den Anprall zerteilt werden (Doppelstrahldüsen). Bei der Doppelstrahldüse von Gumtow (Fig. 2) ist am Ende eines Rohrmundstückes A eine Scheibe B mit zwei einander zugeneigten Öffnungen c angebracht, so daß das in der Pfeilrichtung eintretende Wasser in zwei einander im Winkel schneidenden Strahlen austritt, die sich gegenseitig zerstäuben.
Hierher gehören ferner die Drosophore-Luftfeuchter von Lux und die Luftfeuchter von Öhlmann. 3) Der Strahl trifft gegen feste Flächen, so daß er durch den Anprall zerstiebt, wobei eine besondere Gestaltung der Anprallfläche die seine Zerstäubung unterstützen kann (Prallstreudüsen). 4) Die Zerstäubung des Strahls wird durch Preßluft bewirkt (Druckluftstreudüsen). Hierher gehören zunächst die Refraichisseure zum Zerstäuben von Riechstoffen, die Drosophore oder Staubspritzen, die man zum Benetzen von Zimmerpflanzen, Sträußen etc. benutzt, und die Inhalationsapparate zum Zerstäuben von einzuatmenden Medikamenten. 5) Brauseähnliche Apparate bezwecken die Zerstäubung von Flüssigkeiten durch Bildung vieler seiner Strahlen. Man benutzt Z. zum Befeuchten der Luft bei Zentralheizungsanlagen, in Spinnereien und Webereien, zum Reinigen der Luft durch Zerstäubung von desinfizierenden Stoffen, zur Kühlung der Luft, z. B. in Fabriken, zur Kühlung des Kondensationswassers für dessen Wiederbenutzung, zum Auftragen von Farbe u. dgl. auf Papier, Gewebe und Wände, zur Lüftung und zum Absaugen von Staub, zur Verteilung von Öl beim Einölen der Wolle für die Verspinnung, zur Beschaffung feuchter Luft und zum Besprengen des Keimgutes für Mälzereien, zur Absorption von Gasen bei chemischen Verfahren, z. B. Niederschlagen der Schwefligen Säure aus Gasen durch zerstäubte Kalkmilch, zum Kühlen von Gasen, z. B. bei Hochöfen, als Mundstücke für Spritzen und Springbrunnen, zum Decken des Zuckers in Zentrifugen. Vgl. die Artikel »Feuerungsanlagen«, S. 519, »Kühlen« und Rohn, Neuerungen von Flüssigkeitszerstäubern (in Dinglers polytechnischem Journal, Bd. 297, 1895).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.