Urlichs

Urlichs

Urlichs, Ludwig, Philolog und Archäolog, geb. 9. Nov. 1813 in Osnabrück, gest. 3. Nov. 1889 in Würzburg, studierte 1829–34 in Bonn, war 1835–40 Hauslehrer bei dem preußischen Gesandten Bunsen in Rom und wurde 1840 Privatdozent, 1844 außerordentlicher Professor in Bonn, 1847 ordentlicher Professor in Greifswald, 1855 in Würzburg. Er begründete 1841 den Verein von Altertumsfreunden im Rheinland; 1849–52 war er konservativer Abgeordneter in Berlin und Erfurt. Besonderes Verdienst hat er sich um die Topographie Roms und die Kunstgeschichte, namentlich des Altertums, erworben. In ersterer Beziehung war er Hauptmitarbeiter an Platners »Beschreibung der Stadt Rom« (Stuttg. 1829–43, 3 Bde.) und Verfasser des »Codex urbis Romae topographicus« (Würzb. 1871). In letzterer nennen wir: »Skopas' Leben und Werke« (Leipz. 1863); »Die Anfänge der griechischen Künstlergeschichte« (Würzb. 1871–72, 2 Hefte); »Beiträge zur Kunstgeschichte« (Leipz. 1885). Auf Plinius und Tacitus beziehen sich: »Chrestomathia Pliniana« (Berl. 1857) und »Vindiciae Plinianae« (2 Hefte, Greifsw. 1853 u. Erlang. 1866) sowie »De vita et honoribus Agricolae« (Würzb. 1868), »De vita et honoribus Taciti« (das. 1879), die Textausgabe von Tacitus' »Agricola« (das. 1875). Sein letztes Werk war: »Grundlegung und Geschichte der klassischen Altertumswissenschaft« (im 1. Band von J. Müllers »Handbuch der klassischen Altertumswissenschaft«. Nördling. 1886, 2. Aufl. 1892). Mit B. Stark und L. v. Jan leitete er 1864–66 die »Eos, süddeutsche Zeitschrift für Philologie und Gymnasialwesen«. Zur deutschen Literaturgeschichte gab er heraus: »Charlotte v. Schiller und ihre Freunde« (Stuttg. 1860–1865, 3 Bde.), »Briefe Goethes an Johanna Fahlmer« (Leipz. 1875), »Briefe an Schiller« (Stuttg. 1877) u. a. Vgl. M. Hertz in den »Neuen Jahrbüchern für Philologie und Pädagogik«, 1890, und Wecklein im »Biographischen Jahrbuch für Altertumskunde«, 1892.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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