Tschaikowsky

Tschaikowsky

Tschaikowsky, Peter Iljitsch, russ. Komponist, geb. 25. Dez. 1840 auf dem Hüttenwerk Wotkinsk im Gouv. Perm, gest. 6. Nov. 1893 in St. Petersburg (an der Cholera), studierte in Petersburg die Rechte, trat aber bald als Schüler in das Petersburger Konservatorium und wirkte 1866–77 als Kompositionslehrer am Konservatorium in Moskau. Seitdem lebte er nur der Komposition (mit einem kaiserlichen Ehrengehalt) teils in Italien und in der Schweiz, teils in Rußland. Seine namhaftesten Werke sind: 10 Opern (»Der Wojewode«, »Wakula der Schmied«, »Eugen Onägin«, 1879, »Opritschnìk«, »Die Jungfrau von Orléans«, »Mazeppa«, »Das Pantöffelchen«, »Die Zauberin«, »Piquedame« und »Yolanthe«), die Märchenoper »Schneewittchen«, die Ballette »Schwanensee«, »Dornröschen« und »Nußknacker«, 6 Symphonien, 4 Orchestersuiten, eine Streichserenade, die Ouvertüre »1812«, Capriccio italien für Orchester, die symphonischen Dichtungen: »Der Sturm«, »Romeo und Julie«, »Francesca da Rimini«, »Manfred« und »Hamlet«, 3 Streichquartette, ein Streichsextett, ein Klaviertrio, 2 Klavierkonzerte und eine Phantasie für Klavier und Orchester, ein Violinkonzert, Sonaten und andre Klavierstücke, Kompositionen für Violine und Violoncello, Lieder, 2 Messen etc. Nur in wenigen Werken schlägt T. speziell russischnationale Töne an; doch teilt er mit den Jungrussen die Hinneigung zu starker, glänzender Instrumentierung. Da er aber im Grunde eine weich veranlagte, lyrische Natur ist, deren Stärke, wie bei Schumann, im genrehaften Detail liegt, so fehlt vielen seiner Kompositionen inneres Gleichgewicht. T. veröffentlichte auch eine »Harmonielehre« (deutsch von Juon, Leipz. 1899) und eine russische Übersetzung von Gevaerts »Traité d'instrumentation« sowie »Musikalische Erinnerungen u. Feuilletons« (deutsch von Stümcke, Berl. 1899). Seine Biographie schrieben sein Bruder Modeste T. (deutsch, Mosk. u. Leipz. 1904) und J. Knorr (Berl. 1900).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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