Trompete [2]

Trompete [2]

Trompete (ital. Tromba, franz. Trompette, engl. Trumpet), bekanntes Blechblasinstrument, mit den Hörnern und Kornetts eine Familie bildend und der Tonhöhe nach zwischen beiden die Mitte haltend, d. h. T. ist das Oktavinstrument des Horns und Kornett das der T. Die T. ist alt, spielte besonders in der Militärmusik (Feldtrummet) schon im Mittelalter eine Rolle. Das entsprechende Instrument des Altertums war die Tuba, eine gerade Metallröhre; die Kunst, Röhren zu winden, ist jüngern Datums, und selbst noch die Trompeten des 16. Jahrh. weisen keine in sich zurückgehenden, sondern nur Schlangenlinien auf. Die moderne T. unterscheidet sich vom Horn auch durch die Gestalt der Windungen, die beim Horn mehr kreisförmig, bei der T. dagegen gestreckter sind. Die jetzt fast allein noch in den Orchestern anzutreffende Ventiltrompete (vgl. Pistons) steht in F und reicht dem Klange nach chromatisch von H bis a3, allenfalls al, noch leichter zu behandeln, aber minderwertig im Klang ist die Ventiltrompete in hoch B (Umfang e-b3). Der allmählich verschwindenden Naturtrompete, deren Hauptstimmung in D war, wurden durch Einsatzstücke verschiedenartige Stimmungen gegeben (in As, A, B, H, C, Des, D, Es, E, F, Fis, G und hoch As, A und B). Notiert wird für die T. wie für das Horn (transponierend), nur klingt die T. eine Oktave höher als das Horn, d. h. ein c'' für F-Horn geschrieben klingt wie f', für F-T. dagegen wie f''. Die Grenze der T. in der Höhe ist für alle Arten ungefähr dieselbe, nämlich a2-c3. Der Klang der T. ist scharf und durchdringend; im Verein mit andern Blechinstrumenten ist sie glänzend und festlich und berufenes Melodieninstrument. Wagner schrieb stets für drei Trompeten, um vollständige Dreiklänge derselben Klangfarbe geben zu können. Die ziemlich veraltete englische Zugtrompete (s. Tafel »Musikinstrumente III«, Fig. 12) ist eigentlich eine Diskantposaune. Von Schulwerken für T. sind zu empfehlen die »Große Schule für Cornet à pistons und T.« von Kosleck (2 Tle.) und die »Orchesterstudien für T.« von F. Gumbert. Vgl. Eichborn, Die T. in alter und neuer Zeit (Leipz. 1881) und Das alte Clarinblasen auf Trompeten (das. 1894); Pietzsch, Die T. als Orchesterinstrument (Heilbr. 1901).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Trompete — Trompete …   Deutsch Wörterbuch

  • Trompete — Trompete, 1) (franz. Trompette, ital. Tromba, Clarino); ein musikalisches Messinginstrument, besteht aus einer Röhre von Messing od. Silberblech, welche der Bequemlichkeit wegen mehrmals zusammengebogen wird, sich allmälig erweitert u. in einen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Trompete — Trompete: Der Name des Blasinstrumentes (mhd. trum‹p›et) ist aus gleichbed. frz. trompette entlehnt, einer Weiterbildung von (a)frz. trompe »Trompete«. Das Wort ist sehr wahrscheinlich germ. Ursprungs (vgl. ahd. trumba, mhd. trumbe »Posaune,… …   Das Herkunftswörterbuch

  • trompete — |é| s. f. ou m. 1.  [Música] Instrumento de sopro, semelhante ao clarim, constituído por um cilindro metálico com um bocal numa extremidade e uma campânula na outra, dotado habitualmente de três pistons. • s. 2 g. 2.  [Música] Pessoa que toca… …   Dicionário da Língua Portuguesa

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  • Trompete — (ital. trompa, frz. trompette), Blechblasinstrument. Mit der Natur T., ohne Tönlöcher in der Röhre, kann man nur die Naturtöne hervorbringen, mit der Ventil oder Klappen T., 1817 von Stölzel in Berlin erfunden, auch alle dazwischen liegenden Ganz …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Trompete [2] — Trompete, Fisch, s.v.w. Seenadel (s. Büschelkiemer nebst Abb. 303 b) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Trompete — Trompete, ital. tromba und clarino, eines der ältesten Blasinstrumente von 3 Octaven Umfang, im Bau dem Horne (s. d.) sehr ähnlich, nur mit kleinerem Schallbecher, ist nicht im Kreise, sondern in einem Oblongum gewunden, auch das Mundstück anders …   Herders Conversations-Lexikon

  • trompeté — trompeté, ée (tron pé té, tée) part. passé de trompeter. Une nouvelle trompetée …   Dictionnaire de la Langue Française d'Émile Littré

  • Trompete — Sf std. (15. Jh.), spmhd. trumbe, trumpe, trum e Entlehnung. Entlehnt aus afrz. trompette, zu afrz. trompe, dessen weitere Herkunft nicht sicher geklärt ist (wohl zum Grundwort von Trommel). Nach Meier zu l. * tubulināre, zu l. tubus Röhre . Verb …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

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