- Spalding [2]
Spalding, 1) Johann Joachim, prot. Theolog, geb. 1. Nov. 1714 zu Tribsees in Schwedisch-Pommern, gest. 26. März 1804 in Berlin, ward 1749 Prediger in Lassahn, 1757 erster Prediger in Barth, 1764 Propst an der Nikolaikirche in Berlin und später auch Oberkonsistorialrat, in welcher Stellung er für religiöse Aufklärung wirkte, bis ihn 1788 das Wöllnersche Religionsedikt veranlaßte, seine Stelle niederzulegen. Unter seinen Schriften sind als typisch für seine Zeit noch heute hervorzuheben: »Gedanken über den Wert der Gefühle in dem Christentum« (Leipz. 1761, 5. Aufl. 1785); »Über die Nutzbarkeit des Predigtamts« (1772, 3. Aufl. 1791). Seine Autobiographie erschien Halle 1804.
2) Georg Ludwig, Philolog, Sohn des vorigen, geb. 8. April 1762 in Barth, gest. 7. Juni 1811 in Friedrichsfelde bei Berlin, ward 1787 Professor am Grauen Kloster, 1803 auch Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin. Von seinen Schriften nennen wir die Ausgaben von Demosthenes' »In Midiam« (Berl. 1794; 5. Aufl. von A. Buttmann, 1864) und des Quintilian (Leipz. 1798–1816, 4 Bde.; Bd. 5 von Zumpt, 1829; Bd. 6: »Lexicon«, von Bonnell, 1834). Vgl. Walch, Memoria Spaldingii (Berl. 1821).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.