- Bart [3]
Bart (Baert), Jean, franz. Seeheld, der Sohn eines Fischers, geb. 1651 in Dünkirchen, gest. daselbst 27. April 1702, diente unter de Ruyter in der holländischen Marine und ging, als 1672 der Krieg gegen Frankreich ausbrach, in französische Dienste über. Als Führer eines Korsarenschiffs erwarb er durch seine Kühnheit solchen Ruf, daß Ludwig XIV. ihn zum Schiffsleutnant ernannte. 1691 an die Spitze eines Geschwaders gestellt, vernichtete er vor Dünkirchen zahlreiche englische Schiffe u. machte in Newcastle große Beute. 1694 brachte er eine Getreideflotte nach Dünkirchen; von den Engländern gefangen und nach Plymouth gebracht, entwich er auf einem Fischernachen nach Frankreich. 1696 empfing ihn Ludwig XIV. mit Auszeichnung zu Versailles; nachdem er die englische Blockierung Dünkirchens durchbrochen, ernannte ihn der König 1697 in einer persönlichen Audienz zum Kommandeur eines Geschwaders. In seiner natürlichen Derbheit dankte B. bloß mit den Worten: »Sire, Sie tun wohl daran.« In seiner Vaterstadt wurde ihm ein Denkmal errichtet. Vgl. dela Landelle, Jean B. et son fils (Par. 1874); Werner, Berühmte Seeleute, 1. Abt. (Berl. 1882); Goepp, Les grands hommes de la France. Marins, Bd. 2 (3. Aufl., Par. 1898).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.