- Salădin
Salădin (Salahed din, »Heil des Glaubens«), eigentlich Jussuf, Sultan von Syrien und Ägypten, geb. 1137 auf dem Schloß Tekrit, wo sein Vater Ejjub oder Ejub (Hiob), ein Kurde, Befehlshaber war, gest. 3. März 1193 in Damaskus, begleitete widerwillig 1167 seinen Oheim Schirkuh, den Feldherrn des Sultans Nureddin Mahmud, nach Ägypten, zeichnete sich aber dort so aus, daß ihn sein Oheim als Statthalter zurückließ. Beim zweiten Zuge Schirkuhs nach Ägypten (1168) half S. Schawer stürzen und ward nach Schirkuhs Tod (1169) Wesir von Ägypten. 1171 machte er dem Kalifat der Fatimiden ein Ende und begründete als unumschränkter Alleinherrscher in Ägypten die Dynastie der Ejjubiden. Nach Nureddins Tod (1174) unterwarf er Damaskus und Syrien, wurde als »Sultan« von dem Kalifen Nasser bestätigt und bezwang 1183 auch Mesopotamien; selbst die Seldschukenfürsten in Kleinasien erkannten seine Oberhoheit an. Durch die Treulosigkeit christlicher Ritter gereizt, schlug er 3. und 4. Juli 1187 bei Hittin (Hattin) in der Ebene von Tiberias Guido von Lusignan, den König von Jerusalem, nahm ihn nebst den Großmeistern der Tempel herren und Johanniter gefangen und eroberte Akka, Said, Beirut und 2. Okt. auch Jerusalem. Tyros konnte er jedoch nicht erobern, und Akka erlag nach hartnäckiger Verteidigung 1191 den vereinigten Kräften der Kreuzfahrer. Richard Löwenherz besiegte S. bei Arsuf, nahm Cäsarea und Jafa und bedrohte Jerusalem. Ein auf drei Jahre drei Monate abgeschlossener Waffenstillstand räumte die Küste von Jafa bis Tyros den Christen ein, und Askalon wurde geschleift; Jerusalem mit seinem Gebiet verblieb aber dem Sultan. Bei seinem Tode wurde S. wegen seiner Tapferkeit, Gerechtigkeitsliebe, Sittenreinheit und Freigebigkeit, seines Edelmuts und religiösen Eifers allgemein betrauert. Er hinterließ 17 Söhne und eine Tochter. Vgl. Lane-Poole, S. and the fall of the' Kingdom of Jerusalem (Lond. 1898); Beha-ed Din, Life of S. (hrsg. vom Palestine Exploration Fund, das. 1897).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.