Runkelrübe

Runkelrübe

Runkelrübe (Burgunderrübe, Dickrübe, Bete, Rösling, Randich, Rübenmangold, Beta vulgaris var. Rapa Dumort., s. Tafel »Futterpflanzen II«, Fig. 8), eine Chenopodiazee (s. Beta), die in vielen Varietäten mit dicker, fleischiger, mehr oder weniger aus dem Boden hervorstehender Wurzel zur Zuckerfabrikation, als Viehfutter und Salatrunkel kultiviert wird. Die Zuckerrunkel (s. Tafel »Industriepflanzen I«, Fig. 6) zeichnet sich durch möglichst gleichförmig spindeligen, unverästelten Wuchs, seine Seitenwurzeln und dadurch aus, daß der Kopf nicht aus der Erde hervorwächst, weil er in solchem Fall zuckerärmer wird. Gute Zuckerrüben sollen mäßige Größe, hartes, dichtes, weißes Fleisch, verhältnismäßig geringen Gehalt an eiweißartigen Körpern und Salzen und 10–18 Proz. Zucker enthalten. Besonders beliebt sind: die schlesische R. mit grünem Kopf, breiten Blättern und aufrecht stehenden, hellgrünen Blattstielen; die mehr spindelförmige Quedlinburger Rübe mit rosafarbenem Kopf und rötlich geränderten Blattstielen; die Imperialrübe mit sehr stumpfem Kopf und stark gekräuselten Blättern. Die R. wird auch als Mangold (Beißkohl, Römischer Kohl, Schweizer Kohl) auf Blattsubstanz kultiviert. Diese Varietät hat weniger große und fleischige Wurzeln, aber stärker entwickelte Blattstiele. Man genießt die Blätter wie Spinat und die Blattstiele und mittelsten Blattrippen wie Spargel. Die Futterrunkelrübe wird beim Anbau gesät (Kernrunkeln), aber auch oft in Beeten herangezogen und dann verpflanzt. In bezug auf den Futterwert stehen Run kein zu weißen Rüben wie 9: 16, zu Kohlrüben wie 11: 9, zu Kartoffeln wie 40–46: 20. Mit andern kräftigen Futterarten verbunden, geben die Runkeln ein vortreffliches Mastfutter. Die Runkel enthält 1,22 Proz. Proteinkörper, 0,12 Felt, 8,67 stickstofffreie Extraktivstoffe, 0,92 Rohfaser, 1,07 Asche, 88 Proz. Wasser, die Blätter 2,42 Proz. Protein, 0,41 Fett, 4,60 stickstofffreie Extraktivstoffe, 1,58 Rohfaser, 1,99 Asche, 89 Proz. Wasser. Die Salatrunkel (rote Rübe, s. Tafel »Gemüsepflanzen I«, Fig. 15) hat eine sehr dünne Schale, purpurroten Saft und zartes Fleisch und wird als Salatpflanze kultiviert. Weiteres und Literatur s. Rübenbau.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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