Rindenepilepsie

Rindenepilepsie

Rindenepilepsie (Jacksonsche Epilepsie), eine besondere Art der Epilepsie, bei welcher der Krampf stets in einem bestimmten Gliede beginnt und sich von hier aus in bestimmter Weise ausbreitet. Die Ausbreitungsweise entspricht der Lage der motorischen Zentren der Gehirnrinde. Wenn z. B. der Krampf im linken Bein beginnt, so wird hierauf der linke Arm, dann die linke Gesichtshälfte ergriffen. Aus dieser Form der Krämpfe läßt sich schließen, daß das motorische Zentrum der Hirnrinde jenes Gliedes, wo der Krampf beginnt, durch ein Gewächs, einen Eiterherd oder einen eingedrungenen Knochensplitter u. dgl. gereizt wird, und daß die operative Entfernung dieses reizenden Gegenstandes die Epilepsie voraussichtlich heilen wird. In der Tat sind auf chirurgischem Wege zahlreiche Fälle von R. vollständig geheilt worden, während die gewöhnliche idiopathische Epilepsie, weil auf einer Erkrankung ausgebreiteter Gehirnteile beruhend, nur selten der Heilung zugänglich ist.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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