Resorption

Resorption

Resorption (lat., »Aufsaugung«), die Aufnahme von Stoffen in das Blut, findet an den verschiedensten Orten des Organismus statt, am augenfälligsten im Nahrungsschlauch, dessen Schleimhaut das Vermögen der R. in sehr hohem Grade besitzt, wie schon die schnelle Allgemeinwirkung gewisser Gifte (Blausäure, Opium) beweist, selbst dann, wenn diese durch Klistiere nur mit der Mastdarmschleimhaut in Berührung kommen. Substanzen, die in der Gestalt von Speisen und Getränken in den Körper eingeführt werden, gelangen meistens nur nach vorheriger Einwirkung von Verdauungssäften und dadurch bewirkter chemischer Veränderung zur R. (s. Verdauung). Der Ort dieser für die Ernährung wichtigen R. ist hauptsächlich der Dünndarm. Seinem Inhalt stehen für den Übergang in die allgemeine Säftemasse zwei Wege offen, nämlich die Blutgefäße und die Chylusgefäße. Der erstere Weg wird von denjenigen Stoffen eingeschlagen, die der Diffusion fähig sind, also von gelösten Salzen, Zucker, vielleicht auch von den aus den genossenen Eiweißkörpern entstandenen Peptonen. Die Chylusbahn wird von Fett betreten, das verseift oder in sein verteiltem Zustand (als Emulsion) in die Chylusräume der Darmzotten eindringt und von da in die größern Chylusgefäße befördert wird. Die Kräfte, die als Ursachen der R. anzusehen sind, hat man früher ganz allgemein in Filtration und Diffusion gesucht. Es ist indessen unmöglich, alle Erscheinungen bei der R. durch diese Kräfte genügend zu erklären, man muß der Schleimhaut des Verdauungsapparats spezifisch wirkende Resorptionsmechanismen zuschreiben und nimmt an, daß es sich dabei um eine vitale Tätigkeit des Protoplasmas der das Darmrohr auskleidenden Epithelzellen sowie der Wandungen der in den Zotten befindlichen Blutgefäße handelt. Der äußern Haut wurde früher ein bedeutendes Resorptionsvermögen zugeschrieben, die hornige Epidermis aber, die noch dazu mit einer fettigen Masse (dem Hauttalg) durchtränkt wird, ist der R. wenig günstig. Entfernt man die Epidermis, z. B. mittels eines Blasenpflasters, so zeigt die bloßgelegte Lederhaut ein bedeutendes Resorptionsvermögen. Ein sehr intensives Resorptionsvermögen besitzt das unter der Haut befindliche Bindegewebe. Da die R. hier viel schneller von statten geht als im Verdauungskanal, so benutzt man sie, um dem Körper möglichst schnell Arzneistoffe einzuverleiben. Diese subkutanen Injektionen, ausgeführt mit einer Pravazschen Spritze, werden bei vielen krankhaften Zuständen angewandt. Auch auf pathologischem Gebiet begegnen wir sehr auffallenden und wichtigen Resorptionsprozessen, besonders beim Verschwinden von Exsudat- und Blutmassen aus den Geweben und Körperhöhlen. Die R. ist daher ein wichtiger Faktor bei der Heilung von Krankheiten.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • résorption — [ rezɔrpsjɔ̃ ] n. f. • 1746; de résorber, d apr. absorption 1 ♦ Physiol. Passage (d une substance) à travers une muqueuse. ⇒ absorption. Résorption intestinale d un médicament pris par la bouche. ♢ Méd. Disparition (d un fluide) d une cavité ou d …   Encyclopédie Universelle

  • Resorption — can refer to: * Bone resorption * Root resorption …   Wikipedia

  • Resorption — Re*sorp tion (r?*s?rp sh?n), n. 1. The act of resorbing; also, the act of absorbing again; reabsorption. [1913 Webster] 2. (Petrography) The redissolving wholly or in part, in the molten magma of an igneous rock, of crystals previously formed.… …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Resorption — Resorptiōn (lat.), Aufsaugung, in der Physiologie die Wiederaufnahme von Stoffen ins Blut, die schon einmal in demselben enthalten, aber aus ihm in die Gewebe des Körpers getreten waren (Zellgewebsflüssigkeit, ausgetretenes Blut, Blutserum,… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Resorption — Resorption, lat. dtsch., d.h. Wiederaufsaugung, in der Physiologie die Aufsaugung solcher Stoffe ins Blut, welche schon vorher in dem Blute enthalten waren u. aus diesem in verschiedene Körpertheile ausgeschieden worden, so der in den serösen… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Resorption — Resorption, Aufnahme der durch die ⇒ Verdauung entstandenen Spaltprodukte der Nährstoffe sowie der in der Nahrung enthaltenen niedermolekularen Stoffe (Vitamine, Mineralstoffe) aus dem Darmlumen über die Darmwand ins Körperinnere. Bei den… …   Deutsch wörterbuch der biologie

  • Resorption — Resorption,die:⇨Aufnahme(2) …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Resorption — Re|sorp|ti|on 〈f. 20〉 1. 〈Vet.〉 das Resorbieren (1), Verwerfen 2. 〈Biol.〉 Aufsaugung, Aufnahme (eines gelösten Stoffes) [→ resorbieren] * * * Re|sorp|ti|on [lat. resorbere, resorptum = zurückschlürfen]: die Aufnahme fl. oder gelöster Stoffe in… …   Universal-Lexikon

  • Resorption — Unter dem Begriff Resorption (lat. resorbere = „aufsaugen“; PPP: resorptum → resorptio = „das Aufsaugen“) versteht man die Stoffaufnahme in biologischen Systemen. Bei Menschen und Wirbeltieren versteht man hierunter insbesondere die Aufnahme von… …   Deutsch Wikipedia

  • résorption — (ré zor psion ; en vers, de quatre syllabes) s. f. 1°   Action d absorber de nouveau. 2°   Terme de physiologie et de pathologie. Action de résorber. La résorption d un épanchement. •   Si cette résorption des liqueurs ne se fait pas, elles se… …   Dictionnaire de la Langue Française d'Émile Littré

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