Bagage

Bagage

Bagage (franz., spr. bagāsch'), Reisegepäck, besonders die für die unmittelbare Schlagfertigkeit und Bequemlichkeit der Truppen auf Fahrzeugen (früher auch Packpferden, Maultieren) mitgeführten Bedürfnisse. Zur kleinen B. gehören die Handpferde der berittenen Offiziere, die Munitions- und Medizinwagen der Infanterie und Kavallerie, zur großen B. die Packwagen, Lebensmittel-, Futter-, Vorrats- u. Schmiedewagen der sämtlichen Truppen, d. h. alle Wagen, welche die Gegenstände mit sich führen, die von den Truppen im Biwak und Quartier gebraucht werden. Für die Entwickelung zum Gefecht verbleibt die kleine B. beim Truppenteil, die große B. marschiert gesammelt hinter den Truppenteilen oder parkiert weiter zurück und wird erst nach Beendigung des Marsches oder des Gefechts den Truppen zugeführt. Im Laufe des 19. Jahrh. ist die B. beträchtlich vermindert worden, da die Beweglichkeit und Schlagfertigkeit der Truppen unter einer großen Zahl von Truppenfahrzeugen (Troß), besonders bei Rückzügen, erheblich leidet. Indes veranlaßte die Einführung der Schnellfezerwaffen, der Feldhaubitzen etc. den Transport viel größerer Munitionsmengen, auch das Nachführen von schwerer Artillerie des Feldheeres oder von leichtem Belagerungsgeschütz wird die B. außerordentlich vermehren. Die Ausbildung der Verkehrsmittel (Telegraphie, Luftschiffahrt) führte zur Ausstellung von Verkehrstruppen mit ihrer B., und da heute größere Truppenkörper Geländeschwierigkeiten schnell überwinden müssen und auch schlechte Witterung die Kriegshandlung nicht aufhalten darf, wurde die Mitführung von Faltbooten, Pionieren auf Fahrrädern nebst Material, Zeltmaterial etc. nötig. Selbständig vorgebende Kavallerie muß stets eine möglichst große Feuerkraft entwickeln und bedarf daher der Zuführung großer Munitionsmengen, außerdem zur Lösung ihrer anderweiten Aufgaben die Zuteilung von Brücken-, Spreng-, Eisenbahnzerstörungs- u. Telegraphenmaterial. Vgl. F. v. Bernhardi, Unsere Kavallerie im nächsten Kriege (Berl. 1899).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • bagage — [ bagaʒ ] n. m. • 1265; de l a. fr. bagues, de l angl. bag « paquet » 1 ♦ Vx Matériel d une armée. Mod. Loc. fig. Se rendre, capituler avec armes et bagages : accepter une entière défaite. Fam. Avec armes et bagages : avec tout son matériel, tout …   Encyclopédie Universelle

  • bagage — BAGAGE. s. m. Équipage de ceux qui sont en voyage ou à la guerre. Cheval de bagage. Gros bagage, pour dire, Le bagage qui ne sauroit être voituré que par des charrois. Menu bagage, pour dire, Le bagage qui peut être porté sur des bêtes de somme.… …   Dictionnaire de l'Académie Française 1798

  • bagage — BAGAGE. s. m. Equipage de ceux qui vont par pays, & principalement des gens de guerre. Cheval de bagage, les bagages de la Cour. les bagages de l armée. Gros bagage de l armée. C est la partie du bagage qui occupe le plus de place dans une armée …   Dictionnaire de l'Académie française

  • bagage — Bagage, m. pen. C est le menu equipage que les gens de guerre font porter apres eux, ou sur charretes, ou sur sommiers, ou sur le dos des goujards, et par consequent se prend aussi pour les chartiers, muletiers, et goujards, portans et menans ce… …   Thresor de la langue françoyse

  • Bagage — Sf Gesindel std. vulg. (16. Jh.) Entlehnung. Entlehnt aus frz. bagage m. Troß , einem Kollektivum zu frz. bagues Pl. Gepäck (Singular wohl Sack o.ä.). Die (nur deutsche) Bedeutungsverschlechterung zu Gesindel beruht darauf, daß der Troß bei den… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Bagage — bezeichnet in Frankreich das Gepäck im 16. und 17. Jahrhundert den Heerestross und Gesindel eines Landsknechtheeres (abwertend) Gesindel, Pack Siehe auch:  Wiktionary: Bagage – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme,… …   Deutsch Wikipedia

  • Bagage — Bagage,die:1.⇨Gesindel–2.⇨Gepäck Bagage 1.→Gesindel 2.→Gepäck …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Bagage — Curieux nom surtout porté à la Réunion. S agirait il du surnom d un voyageur ? Difficile de savoir. Le nom était autrefois porté dans la Meuse, on le rencontre aussi en Belgique. A noter que dans certaines régions de Wallonie le mot bagage a été… …   Noms de famille

  • Bagage — Bagage: Das seit dem 16. Jh. bezeugte Fremdwort stammt aus der Soldatensprache und bedeutete ursprünglich »Gepäck, Tross«. Heute ist es veraltet und lebt eigentlich nur noch als Scheltwort für »Gesindel«, eine Bedeutungsentwicklung, die der von ↑ …   Das Herkunftswörterbuch

  • Bagage — (fr., spr. Bagahsch), 1) der große Wagentrain einer Armee, welcher das Gepäck, die Lebensmittel, Fourage, so wie die übrigen Bedürfnisse u. Geräthe (nicht die Munition) den einzelnen Truppentheilen im Ganzen nachführt. Die Heere der neueren Zeit… …   Pierer's Universal-Lexikon

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