Pferch

Pferch

Pferch (Pferchschlag), das Düngen von Äckern oder Wiesen durch Zusammenhalten des Weideviehs, besonders der Schafe über Nacht in Abteilungen (Pferch-, Hordenlager, Hordenschlag) mit beweglichen Zäunen. Mit dem Pferchen (Horden) erzielt man Ersparnis an Spann- und Handarbeit und an Streustroh, Verringerung des Düngerverlustes auf den Wegen, Vertilgung von Mäusen und Schnecken, größere Reinheit des Getreides von Unkraut, festeres Zusammenhalten des losen Bodens, sehr gute Aushilfe für schwache Saaten, leicht ausführbare Bedüngung von Wintersaaten, Wiesen, Klee etc. Feine Wollschafe übernachtet man lieber im Stall, allen andern Schafen aber sagt das Liegen im Freien sehr zu, nur darf man nicht zu frühzeitig und nicht zu lange in den Herbst hinein, besonders nie auf feuchten oder gar auf nassem Boden und bei anhaltendem Regen pferchen. Für 1 Stück Schaf rechnet man 0,5–0,75 kg Exkremente auf die Nacht, im allgemeinen etwa bis 9/14 der gesamten Düngermenge. Stark heißt deshalb die Düngung mit P., wenn 0,7, mittel, wenn 0,8–1,5, schwach, wenn 1,6–2,4 qm Raum oder Bodenfläche auf 1 Schaf kommen. Am besten legt man die Diere auf frisch gepflügtes Land, weil dieses am vollkommensten Urin und Exkremente bindet; kann man nicht gleich unterackern, so muß man Gips oder Superphosphat streuen. Gerste wird nach P. zu dickhülsig und zum Malzen weniger geeignet. Vorzüglich wirkt P. für die Ölfrüchte. – Pferchrecht (Hordenschlag, Jus stercorandi) ist das Recht des Schäfereiberechtigten, seine Schafe auf fremdem Grund lagern zu lassen.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Pferch — Pferch: Das westgerm. Substantiv mhd. pferrich »Einfriedung«, ahd. pferrih, mnd. perk, park, mniederl. per‹ri›c, älter engl. parrock beruht auf einer frühen Entlehnung aus mlat. parricus »eingeschlossener Raum, Gehege«, das seinerseits wohl mit… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Pferch — Pferch, 1) der Koth vierfüßiger Thiere, bes. der zahmen; 2) so v.w. Dünger; 3) (Pferchdünger), so v.w. Hordenschlag, s.d. Daher Pferchen, 1) von Thieren den Koth von sich lassen; 2) (Horden), ein Feld mit dem Hordenschlag bedüngen; 3) in einen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Pferch — Pferch, die Düngung eines Stück Landes durch Weideschafe, indem man dieselben während der Nacht darauf stellt u. mit Hürden (Horden) einschließt und zusammenhält …   Herders Conversations-Lexikon

  • Pferch — Sm std. (9. Jh.), mhd. pferrich, ahd. pferrih, pfarrih, mndd. perk, mndl. par(ri)c, per(ri)c Entlehnung. Wie ae. pearroc früh entlehnt aus ml. parricus, das für die frühe Zeit nur indirekt bezeugt ist. Es handelt sich um eine gallo romanische… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Pferch — Ein Pferch, in dem kleine Ponys gezeigt werden Bei einem Pferch (auch „Pförch“) handelt es sich um ein durch tragbare Zäune abgegrenztes, kleineres Weidestück. In ihm können zum Beispiel für die Nacht Schafe oder Ziegen zusammengetrieben, daher… …   Deutsch Wikipedia

  • Pferch — Koppel; eingezäuntes Areal; Gehege * * * Pfẹrch 〈m. 1〉 mit Hürden umzäuntes Feldstück, in dem nachts Schafe eingeschlossen werden, wodurch gleichzeitig der Boden gedüngt wird [<ahd. pferrih, pfarrih <mlat. parricus „eingeschlossener Raum,… …   Universal-Lexikon

  • Pferch — Gehege, Hürde, Koppel, Korral. * * * Pferch,der:⇨Umzäunung …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Pferch — 1. Bei jeder Pferch liegt ein Hund. (Westf.) In dem Sinne: Nichts ohne Mühe, keine Rose ohne Dornen. *2. Den Pfärch nore schlahen. – Birlinger, 964. Pfärrich nachschlagen (cacare) …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Pferch, der — Der Pfêrch, des es, plur. doch nur von mehrern Arten, die e, in der Landwirthschaft, der Koth der vierfüßigen Thiere, besonders der zahmen, so fern derselbe als Dünger gebraucht wird; daher auch der Dünger überhaupt in manchen Gegenden Pferch… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Pferch — (e) nm : parc, enclos Alsace …   Glossaire des noms topographiques en France

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