Rudolfsee

Rudolfsee

Rudolfsee (Basso Narok, »dunkles Wasser«), abflußloser See in Britisch-Ostafrika, zwischen 2°16´ und 4°48´ nördl. Br., unter 36° östl. L., 840 m nach Leontieff, nach Bottego 680 m ü. M., von N. nach S 280 km lang, bis 60 km breit und 9000 qkm groß, liegt im großen ostafrikanischen, von Abessinien bis nach Ugogo in Deutsch-Ostafrika reichenden Graben, hat schwachsalziges Wasser und umschließt drei steile Inseln nebst der kleinen Elmologruppe, sämtlich mit alten Kratern bedeckt. An Tiefe ist er bis zu 8 m gemessen. Die kahlen, wüstenhaften Ufer sind besetzt mit erloschenen Vulkanen, deren einer, der Kulall, bewohnt ist; im N. wird das Ufer flach, sandig und schilfig. Von N. mündet der Nianam, Unterlauf des Omo (s. d.), von SW. der Turkuell. Das Ostufer ist fast menschenleer. Am Westufer nomadisieren die Turkana oder Elguma mit zahlreichen Herden. Den R. (wie den östlich liegenden Stefaniesee, s. d.) entdeckten 1888 Graf Teleki und Höhnel. 1896 besuchte ihn Bottego, dann Cavendish, 1898 Austin (von der Expedition Macdonald), 1899 Graf Leontieff, später Graf von Wickenburg. Vgl. Höhnel, Zum R. und Stefaniesee (Wien 1892), und Literatur bei Art. »Somalland«.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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