Natronsalze

Natronsalze

Natronsalze (Natriumsalze, Natriumoxydsalze) finden sich weitverbreitet in der Natur (s. Natrium) und entstehen meist durch Zersetzung des kohlensauren Natrons mit einer Säure, auch durch Wechselzersetzung. Sie sind farblos, wenn die Säure ungefärbt ist, meist kristallisierbar und in Wasser löslich, nur das metantimonsaure Natron ist schwer löslich, bei schwacher Glühhitze nicht flüchtig; Weinstein und Platinchlorid fällen auch konzentrierte Lösungen nicht (Unterschied von Kalisalzen). Die N. färben die Weingeist- und die Lötrohrflamme gelb, und diese Färbung wird auch durch viel Kali nicht verdeckt. Die N. sind für Pflanzen und Tiere als Nahrungsstoffe von höchster Bedeutung und, so sehr sie in chemischer Hinsicht mit den Kalisalzen übereinstimmen, durch diese nicht überall zu ersetzen. Auf den tierischen Organismus wirken sie viel weniger stark als die Kalisalze. Eine Dosis, die mehrfach stärker ist als die todbringende bei den Kalisalzen, ruft nur eine vorübergehende Mattigkeit hervor. Für manche technische Zwecke ist das billige Natron an die Stelle des teuern Kalis getreten, und namentlich hat das kohlensaure Natron (Soda) das kohlensaure Kali (Pottasche) in vielen Industriezweigen verdrängt. Außerdem werden salpetersaures, schwefelsaures, borsaures, kieselsaures Natron und vor allem Chlornatrium (Kochsalz) in großer Menge benutzt.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Natronsalze — Natronsalze, s. Natrium …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Tellūr — Tellūr) chemisches Zeichen Te, Atomgewicht 64 (H = 1), 800 (O = 100), sehr seltenes Metall, wurde 1798 von Klaproth in siebenbürgischen Golderzen entdeckt, nachdem schon 1782 Müller von Reichenstein in diesen Mineralien ein eigenthümliches Metall …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Galle [1] — Galle, 1) (Bilis, Fel), eine allen Thieren, die mit einem Herzen u. einem Blutcirculationssystem versehen sind, eigeue, aus dem Blute durch die Leber abgesonderte gelbe, grüne od. braune Flüssigkeit. Die Function der G. bei der Verdauung besteht… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Natrĭum [1] — Natrĭum (Sodium) Na, Alkalimetall, findet sich nicht im freien Zustand in der Natur, aber weitverbreitet in zahlreichen Verbindungen. N. ist das Metall aller Natronsalze, von denen sich Chlornatrium als Steinsalz, salpetersaures Natron als… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Farbstoffe [1] — Farbstoffe, künstliche organische. Eine übersichtliche Einteilung dieser Farbstoffe erfolgt zweckmäßig auf Grund ihrer Konstitution in Nitro und Nitrosofarbstoffe, Azofarbstoffe, Triphenylmethanfarbstoffe, Anthracenfarbstoffe,… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Triphenylrosanilin — Strukturformel Allgemeines Name Anilinblau Andere Namen Triphenylrosanilin Solvent Blue 43 …   Deutsch Wikipedia

  • Natrium — (Sodium), chemisches Zeichen Na, Atomgewicht = 287,2 (O = 100) od. 23,2 (H = 1), ein Leichtmetall, die metallische Grundlage des Natrons; kommt in der Natur namentlich als Chlornatrium (Kochsalz) in großen Mengen u. sehr verbreitet vor; als… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Spectralanalyse — Spectralanalyse, die chemische Untersuchung von Körpern durch prismatische Zerlegung des durch sie gefärbten Lichtes u. Beobachtung des dadurch gebildeten Spectrums. Wollaston beobachtete zuerst 1802, daß das Spectrum des Sonnenlichtes nicht ein… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Wollenfärberei — Wollenfärberei, das meist fabrikmäßig betriebene Färben von thierischer Wolle, bes. Schafwolle, theils. im unversponnenen (in der Flocke, Flockwolle), theils im versponnenen od. verwebten Zustande (Garn, Tuch etc.). In jedem Falle muß die Wolle… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Blut — Blut, I. (Physiol.), der allgemeine thierische Nahrungssaft, welcher das Material zu allen Organen u. Gefäßbildungen liefert. Es zeigt bei den verschiedenen Thierklassen große Verschiedenheit in seinen Eigenschaften u. seiner Zusammensetzung.… …   Pierer's Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”