Monge

Monge

Monge (spr. mongsch'), Gaspard, Mathematiker und Physiker, geb. 10. Mai 1746 in Beaune, gest. 28. Juli 1818 in Paris, erhielt 1762 ein Lehramt der Physik und Mathematik in Lyon, besuchte seit 1765 die Schule des Geniekorps zu Mézières, erfand hier das graphische Défilement und wurde daraufhin Hilfslehrer und 1768 Professor der Mathematik an der Kriegsschule, 1780 zugleich Professor für Hydraulik in Paris, und 1783 wurde er zum Examinator der Marinezöglinge ernannt. Nach dem 10. Aug. 1792 erhielt er das Ministerium der Marine, in welcher Stellung er an Ludwig XVI. das Todesurteil vollstrecken lassen mußte. Nach einigen Monaten legte er sein Amt nieder und übernahm die Leitung der Gewehrfabriken, Geschützgießereien und Pulvermühlen der Republik. 1794 gründete er die Polytechnische Schule und übernahm selbst das Lehrfach der Mathematik. 1798 folgte er Bonaparte nach Ägypten als Präsident des ägyptischen Instituts und leitete die Aufsuchung und Durchforschung der ägyptischen Altertümer. 1805 ernannte ihn der Kaiser zum Senator und 1806 zum Grafen von Pelusium. Nach der zweiten Restauration verlor M. seine Ämter. In Beaune ward ihm 1849 eine Statue errichtet. M. hat sich namentlich um die Geometrie unvergängliche Verdienste erworben, denn er hat die darstellende (deskriptive) Geometrie zu einer selbständigen Wissenschaft erhoben und der Differentialgeometrie ganz neue Wege gewiesen. Er schrieb unter anderm: »Traité élémentaire de statique« (Par. 1788, 8. Aufl. 1846; deutsch von Hahn, Berl. 1806); »Géométrie descriptive« (1795; 7. Aufl. von Brisson mit einer »Théorie des ombres et de la perspective«, Par. 1847; deutsch von Schreiber, Freiburg 1828, und von Haussner in Ostwalds Klassikern, Leipz. 1900); »Application de l'analyse à la géométrie des surfaces du premier et deuxième degré« (1795, 5. Aufl. 1850). Vgl. Dupin, Essai historique sur les travaux scientifiques de M. (Par. 1819); Obenrauch, M., der Begründer der darstellenden Geometrie als Wissenschaft (Brünn 1893–94).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • MONGE (G.) — MONGE GASPARD (1746 1818) Mathématicien français, Gaspart Monge est fils d’un marchand forain. Il est éduqué par les oratoriens d’abord au collège de Beaune (sa ville natale), puis au collège de Lyon, où il enseigne dès l’âge de seize ans les… …   Encyclopédie Universelle

  • Monge — bezeichnet ein französisches U Boot, siehe Monge (Q 144) (Redoutable Klasse U Boot der französischen Marine im Zweiten Weltkrieg) ein französische Aufklärungsschiff, siehe Monge (A601) und ist der Name von folgenden Personen Gaspard Monge… …   Deutsch Wikipedia

  • Monge — may refer to:*Gaspard Monge (1746 ndash;1818), mathematician and Conte de Péluse *Edgard Monge, (1965 ndash; ) …   Wikipedia

  • Monge —   [mɔ̃ʒ], Gaspard, Graf von Péluse [pe lyːz], französischer Mathematiker und Politiker, * Beaune 10. 5. 1746, ✝ Paris 28. 7. 1818; Professor an der Militärschule in Mézières und später maßgeblich am Aufbau der École Polytechnique in Paris… …   Universal-Lexikon

  • Monge — (spr. Mongsch), Gaspard M., Graf von Pelusium, geb. 1746 in Beaune; wurde 1762 Lehrer der Physik in Lyon u. 1783 Professor der Hydrodynamik in Paris. Er war ein eifriger Vertreter der Revolution u. wurde 1792 im Marineministerium angestellt; 1793 …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Monge — (spr. mongsch ), Gaspard, franz. Mathematiker und Physiker, geb. 10. Mai 1746 zu Beaune, 1783 Prof. in Paris, 1792 Marineminister, begleitete Napoleon I. 1798 nach Ägypten, verlor nach der Restauration seine Ämter, gest. 18. Juli 1818; Erfinder… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Monge — (Mongsch), Gaspard, geb. 1746 zu Beaune, wurde 1780 Professor der Hydraulik zu Paris und Mitglied der Akademie; er ist der Begründer der beschreibenden Geometrie und Vervollkommner der analytischen Geometrie. In der Revolution war er eifriger… …   Herders Conversations-Lexikon

  • monge — s. m. 1. Religioso de um mosteiro. 2.  [Antigo] Cenobita. 3.  [Popular] Misantropo …   Dicionário da Língua Portuguesa

  • Monge — (izg. mȏnž), Gaspard (1746 1818) DEFINICIJA francuski matematičar, osnivač deskriptivne i diferencijalne geometrije …   Hrvatski jezični portal

  • Monge — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Sommaire 1 Patronyme 2 Toponyme 3 Voir au …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”