Ötztaler Alpen

Ötztaler Alpen

Ötztaler Alpen, mächtiger Gebirgsstock der Rätischen Alpen in Tirol (s. Karte »Tirol«), umgrenzt vom Oberinntal (vom Finstermünzpaß bis Innsbruck), dem Wipptal (Sill), dem Brennerpaß, dem Tal des Eisack bis Sterzing, dem Jaufenpaß, dem Passeier Tal, dem obern Etschtal und dem Reschenscheideck. Das Gebirge nimmt ein Gebiet von 5258 qkm ein, wovon mehr als 750 qkm von (309) Gletschern bedeckt sind, und zerfällt durch den Einschnitt des Ötztales, des Timbler Jochs und des Passeier Tales in zwei Gruppen: Die eigentlichen Ö. A. oder Venter Alpen im W. und die Stubaier Alpen (s. d.) im Osten Die Ö. A. im engern Sinn umfassen zwei Hauptkämme, die das Venter Tal hufeisenförmig umschließen und mehrere Kämme und Gebirgsglieder hauptsächlich gegen NW. und W. bis zum Inntal entsenden. Die Süd- und Südostseite gegen das Etschtal sind außerordentlich steil. 15 Spitzen erreichen mehr als 3500 m, darunter an Hauptgipfeln Wildspitze (3774 m, s. d.), Weißkugel (3746 m), Hinterer Brochkogel (3636 m), Hintere Schwärze (3633 m), Similaun (3607 m) und Großer Ramolkogel (3551 m). Ein leicht zugänglicher Aussichtspunkt ist die Kreuzspitze (3455 m, s. d.). Als südöstliche Vorlage der Ö. A. gegen Meran erhebt sich mit schroffen Wänden die Texelgruppe (3331 m). Unter den Pässen ist außer dem Timbler Joch (2480 m), das den Verkehr zwischen dem Gurglertal und dem Passeier vermittelt, am meisten begangen das vergletscherte Hochjoch (2885 m), das vom Venter- in das Schnalser Tal führt. Die wichtigsten Täler in dieser Gruppe sind außer dem Ötztal mit dem Venter- und Gurglertal: das Pitztal, Kaunser, Langtauferer, Schnalser und Passeier Tal. Das herrschende Gestein ist Glimmerschiefer, daneben Gneis und Hornblende. Die Gletscherbildung ist reich entwickelt; der größte Gletscher ist der Gepatschferner (s. d.). Die Hochtouren in den Ö. A., die meist lange Gletscherwanderungen ohne besondere Schwierigkeiten sind, werden durch eine Anzahl von Unterkunftshütten und Berggasthäusern erleichtert. Vgl. v. Sonklar, Die Ötztaler Gebirgsgruppe (Gotha 1860); Petersen, Aus den Ö. A. (Münch. 1877); Heß, Die Ötztalgruppe, in »Die Erforschung der Ostalpen«, Bd. 2 (Leipz. 1894); Reiseführer von Heß (Wien 1889), MeyerDeutsche Alpen«, Bd. 1, und »Der Hochtourist«, Bd. 1) u.a. Spezialkarte der Ötztaler und Stubaier Gruppe von Simon (hrsg. vom Deutschen und Österreichischen Alpenverein, 4 Blätter, 1: 50,000).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ötztaler Alpen — f1 Ötztaler Alpen Lage der Ötztaler Alpen innerhalb der Ostalpen Höchster Gipfel Wildspitze (3.768  …   Deutsch Wikipedia

  • Ötztaler Alpen — Ọ̈tztaler Ạlpen,   Teil der zentralen Ostalpen, zwischen Inn, Reschenpass und Etsch, im Osten durch das Ötztal (und südlich des Timmelsjochs durch das Passeiertal) von den Stubaier Alpen getrennt; über den Hauptkamm verläuft seit 1919 die Grenze …   Universal-Lexikon

  • Ötztaler Alpen — Sp Èctalio Álpės Ap Alpi Venoste itališkai Ap Ötztaler Alpen vokiškai L kk. ŠR Italijoje ir Austrijoje …   Pasaulio vietovardžiai. Internetinė duomenų bazė

  • Grubenkarspitze (Ötztaler Alpen) — Grubenkarspitze Grubenkarspitze von Westen Höhe 3.000 m ü. A …   Deutsch Wikipedia

  • Kreuzspitze (Ötztaler Alpen) — Kreuzspitze Gipfel der Kreuzspitze Höhe 3.455 m ü. A …   Deutsch Wikipedia

  • K2 (Ötztaler Alpen) — K2 K2 von Osten Höhe 3.253 m ü. A …   Deutsch Wikipedia

  • Hinterer Brunnenkogel (Ötztaler Alpen) — f1 Hinterer Brunnenkogel Höhe 3.440 m ü. A. Lage Tirol (Österreich) Gebirge Ötztaler Alpen …   Deutsch Wikipedia

  • Ötztaler Urkund — (Bildmitte), rechts davon die Wildspitze, links im Hintergrund der Vordere Brochkogel …   Deutsch Wikipedia

  • Ötztaler Ache — Bei SautensVorlage:Infobox Fluss/KARTE fehlt Daten …   Deutsch Wikipedia

  • Ötztaler Gletschermumie — Der Mann vom Hauslabjoch[1], allgemein bekannt als „Ötzi“, ist eine Gletschermumie aus der ausgehenden Jungsteinzeit (Neolithikum) bzw. der Kupferzeit (Eneolithikum, Chalkolithikum). Am 19. September 1991 wurde die etwa 5300 Jahre alte Mumie beim …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”