- Hansson
Hansson, 1) Ola, schwed. Schriftsteller, geb. 12. Nov. 1860 in Hönsinge (Schonen) als Sohn eines Bauers, studierte in Lund, bereiste seit 1882 Europa und lebt seit 1889 in Deutschland. Er gehört zu den Vertretern der realistischen Schriftsteller, die in den 1880er Jahren die neue schwedische Literatur anbahnten. In der Sammlung »Notturno« (1883) veröffentlichte er Gedichte voll träumerischer Natursymbolik; seine Prosanovelle »Sensitiva amorosa« (1887; deutsch, Berl. 1892) erfuhr heftige Anfechtungen wegen ihres Stils. Von den zahlreichen übrigen Werken Hanssons, die er in schwedischer, dänischer, norwegischer oder deutscher Sprache schrieb, erwähnen wir: »Parias, fatalistische Geschichten« (zuerst deutsch, Berl. 1890; dän. 1890); »Jung Ofegs Lieder« (1892); »Liebesqualen« (1892); »Reise nach Hause. Eine Jugend- und Wandergeschichte« (1894); die Romane: »Frau Ester Bruce« (dän. 1893; deutsch, Bresl. 1895; schwed. 1900); »Der Schutzengel« (deutsch, Berl. 1896); »Vor der Ehe« (das. 1895) und »Gedichte in Versen und Prosa« (1901). In zahlreichen Essays hat sich H. als geistreicher Kritiker hervorgetan. Wir erwähnen die deutsch und norwegisch erschienenen »Literarischen Silhouetten« (1885); »Friedrich Nietzsche« (Leipz. 1890); »Das junge Skandinavien« (Dresd. 1891); »Seher und Deuter« (Berl. 1895); »Der Materialismus in der Literatur« (deutsch, Stuttg. 1892; auch schwedisch) und die deutsch erschienene psychologische Studie »Alltagsfrauen« (2. Aufl., Berl. 1895), in der er den ungesunden, verflachenden Einfluß des modernen Hyperkulturlebens auf die Äußerungen der Liebe schildert.
2) Laura, geborne Mohr, seit 1889 die Gattin Ola Hanssons, geb. 1. Mai 1854 in Riga, hat unter dem Pseudonym Laura Marholm Aufsehen erregt durch ihre »Entschleierungen« der Frauenpsychologie in bezug auf Liebe und Geschlechtsleben. Bekannt sind ihre Essaybände: »Wir Frauen und unsere Dichter« (Wien 1895); »Das Buch der Frauen. Zeitpsychologische Porträts« (5. Aufl., das. 1899); »Zur Psychologie der Frau« (2. Aufl., das. 1903, 2 Tle.).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.