Faschīnen

Faschīnen

Faschīnen (v. lat. fascis), Reisigbündel, von 20–30 cm Dicke und 2–6 m Länge, werden zur Herstellung von Uferschutzwerken, zum Bühnenbau und zur Befestigung des Baugrundes, beim Militär zur Bekleidung von Stufen, zur Herstellung gangbarer Sohlen in aufgeweichten Laufgräben, zur Anlage von Übergängen in morastigem Gelände, bei Eindeckungen etc. benutzt. Man fertigt sie an auf der Faschinenbank, einer Reihe kreuzweise in die Erde geschlagener starker Pfähle, indem man die Reiser mit Bändern aus Draht oder mit Ruten bindet. Die einzelnen Reiser sollen am Stammende höchstens eine Stärke von 4 cm haben. Lange, dünne Faschinenreifer werden zu Faschinenwürsten verarbeitet, d. h. lange, 12–18 cm dicke, mit Draht oder Bindeweiden zusammengeschnürte Bänder. Dicht aneinandergelegte F. kann man zu tafelartigen Gebilden verbinden, indem man Würste mittels kleiner Pfähle (Spickpfähle) darüber nagelt. Aus solchen Tafeln, die mit Schotter beschwert und versenkt werden, lassen sich dammartige Körper schichtenweise aufbauen, wie z. B. Bühnen. Große matratzenähnliche, aus F. zusammengefügte Körper, die Sinkstücke, werden schwimmend an die Verwendungsstelle gebracht und daselbst durch Belastung mit Steinen, Schotter u. dgl. versenkt. Die Senkfaschinen sind zylindrische Körper von etwa 90 cm Dicke und beliebiger Länge, bestehend aus einer Hülle von F., die im Innern mit Steinen oder Kies gefüllt und in Abständen von 30 cm mit starkem Draht gebunden ist. Das beste Faschinenholz liefern die Weiden. Der Faschinenbau spielt namentlich in der Wasserbaukunst eine wichtige Rolle und erfordert sehr geübte, geschickte Arbeiter.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Faschinen — Faschinen, 3–18 Fuß lange u. 6–12 Zoll im Durchmesser starke Bunde aus Strauchwerk, welche durch, in gewissen Abständen von einander umgelegte Bänder aus Draht od. Weiden (Wieden) zusammengehalten u. beim Wasserbau, beim Bau von Feldschanzen u.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Faschinen — Faschīnen oder Würste, walzenförmige Strauchbündel, beim Wasserbau, beim Bau von Schanzen und Batterien, auch zur Ausfüllung des Grabens eines zu stürmenden Werks gebraucht. – Faschinenmesser, starke, breite Messer zum Fällen von Strauchwerk und… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Faschinen — Faschinen, nennt man Gebunde von Weiden od. anderem Reisholz von verschiedener Länge (9–10 lang u. etwa 1 dick, sog. Vorleg F.; nur 4 dick aber 5–30 lang, sog. Bund F. oder Würste), vielfach angewendet, z.B. zur Ausfüllung von unterirdischen… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Faschinen — Mit Faschinen befestigtes Ufer des Templiner Kanals in Templin Mit Faschinen kanalisierter Bachverlauf, hier Fösse …   Deutsch Wikipedia

  • Faschinen-Werk, das — Das Faschīnen Wêrk, des es, plur. die e, ein jedes Werk, welches aus Faschinen oder Reisbündeln bestehet. Das Faschinen Werk der Transcheen, am Ufer der Flüsse u.s.f …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Faschinen-Bank, die — Die Faschīnen Bank, plur. die Bänke, im Kriegeswesen, ein Gestelle, die Faschinen darauf zu binden …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Faschinen-Haken, der — Der Faschīnen Haken, des s, plur. ut nom. sing. im Kriegeswesen, ein Werkzeug mit drey eisernen Haken, das Faschinen Werk und die Schanzkörbe einzureißen …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Faschinen-Messer, das — Das Faschīnen Mêsser, des s, plur. ut nom. sing. ein großes Messer, dessen man sich bey Verfertigung der Faschinen bedienet …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Faschine — Faschinen in Lahnungen im Watt Faschinen beim Straßenbau als Rautenverband …   Deutsch Wikipedia

  • Packwerk — besteht aus mehreren übereinander geschichteten Lagen a (Fig. 1) von Faschinen, deren jede mit Würsten oder Wippen b (s. Wurst) belegt und mit Beschwerungsmaterial c überschüttet wird. Die Würste werden mittels Heftpfählen d, die je nach Sachlage …   Lexikon der gesamten Technik

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