- Ericsson
Ericsson (Ericson), 1) Nils, schwed. Ingenieur, geb. 31. Jan. 1802, gest. 8. Sept. 1870 in Stockholm, ward 1823 Unterleutnant beim Ingenieurkorps der schwedischen Armee, 1850 Oberst im mechanischen Korps der Flotte, 1858 dirigierender Chef der Staatseisenbahnbauten, wurde 1854 geadelt und trat 1863 in den Ruhestand. Er erbaute 1837–44 die neuen Schleusen am Trollhättakanal, die Schiffsdocks in Stockholm, 1849–56 den großen Kanal zwischen dem Saiman und dem Finnischen Golf und ist als der Schöpfer des schwedischen Eisenbahnnetzes anzusehen.
2) John, Ingenieur und Erfinder, Bruder des vorigen, geb. 31. Juli 1803 in Langbanshyttan in Wermland, gest. 8. März 1889 in New York, trat 1820 in die schwedische Armee, ging 1826 nach England, um sich der Mechanik zu widmen, machte hier zahlreiche Erfindungen, von denen viele in der Praxis Eingang fanden (Kesselfeuerungen, Ventilator, Flächenkondensator, Dampfspritze), und ging 1839 nach New York. Ihm gelang zuerst die schon seit 1806 von andern versuchte Konstruktion einer durch heiße Luft, anstatt durch Dampf, zu betreibenden Maschine, und 1833 brachte er eine kalorische Maschine in Gang, die in wesentlich veränderter Einrichtung 1850 in England patentiert wurde. 1853 benutzte er diese Maschine als Motor auf einem Schiffe, veränderte indes die Konstruktion 1856 abermals und gab ihr eine Einrichtung, durch die sie für den Kleinbetrieb geeigneter wurde, so daß sie eine Zeitlang schnell Eingang fand. 1860 trat E. mit seiner Hochdruckluftmaschine hervor, die sich aber so wenig wie die erste Maschine in der Technik erhalten hat. 1868 baute er eine kleine Maschine, in der durch direkte Sonnenstrahlen erhitzte Luft das Bewegende war (Sonnenmaschine). 1836 ließ sich E. eine vervollkommte Schraube als Schiffspropeller patentieren, erreichte gleich anfangs die besten Erfolge mit derselben und fand auch in Amerika allgemeine Anerkennung. Bei Ausbruch des Bürgerkriegs konstruierte E. ein Panzerschiff, den Monitor, der 1862 an der Mündung des James River den Merrimac der Sezessionisten zerstörte und dadurch die Flotte der Union vor unvermeidlicher Vernichtung durch letzteres Kriegsschiff rettete. Übrigens war Ericssons Monitor in der Hauptsache nur die Verwirklichung der Ideen des englischen Schiffskapitäns Coles. Ericssons Leichnam wurde 1890 nach Schweden übergeführt. Er schrieb: »Solar investigations« (New York 1875); »Contributions to the Centennial Exhibition« (das. 1877). Sein Bildnis s. Tafel »Techniker II«. Vgl. Church, Life of John E. (2. Aufl., Lond. 1893, 2 Bde.).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.