Epigonismus

Epigonismus (als Gegensatz zu Atavismus), das frühe Auftreten einer Variation, die zu einem Ziele führt, das erst bei den Nachkommen prägnant hervortritt. Soz. B. deutete sich die Entwickelung fünfzehiger Tiere zu einzehigen in mehreren Huftierfamilien (Equiden und Proterotheriden) früh an, indem in beiden Linien durch Verlust der beiden äußern Zehen erst dreizehige Tiere entstanden, worauf sich der Vorgang wiederholte und zuletzt nur eine Zehe übrigblieb. Man hat derartige Variationstendenzen, die auch in vielen andern Organsystemen merklich werden, auch (aber weniger passend) als prospektive oder prophetische Variation bezeichnet.