Wollschweiß

Wollschweiß

Wollschweiß, das Gemenge von Wollfett, den eingetrockneten Hautabsonderungen der Schafe, Staub etc., das vor der Verarbeitung der Wolle von dieser durch Waschen getrennt werden muß (s. Wolle, S. 738 f.). Aus dem Wasser, mit dem die Wolle gewaschen worden ist, und das die Bestandteile des Wollschweißes teils gelöst, teils in seiner Verteilung enthält, gewinnt man Lanolin (s. d.), kohlensaures Kali (Pottasche), Blutlaugensalz, auch Leuchtgas. Das Wollschweißfett wird aber auch durch Extrahieren der Wolle mit Schwefelkohlenstoff oder Petroleumäther abgeschieden. Es bildet dann eine braune, unangenehm riechende Masse, die zum großen Teil aus Cholesterin, Isocholesterin, Stearin- und Palmitinsäureestern des Cholesterins und Cerotinsäurecerylester besteht. Das hier ausdestillierte Wollschweißfett besteht fast ausschließlich aus freien Fettsäuren und Cholesterin.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Wollschweiß — Wollschweiß, das von den Wollhaaren der Schafe abgesonderte Fett, 60 70 Proz. der Wolle bildend, aus Kaliumsulfat, Kaliumkarbonat, Chlorkalium und organischen Stoffen (Wollfett, s.d.) bestehend, auf Leuchtgas, Kaliumsalze (Pottasche) und Lanolin… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Wollschweiß — Wọll|schweiß: in Rohwolle enthaltenes Gemisch von Alkali u. Erdalkalisalzen niederer Fettsäuren, Hydroxy u. Aminocarbonsäuren. * * * Wollschweiß,   Fettschweiß, Bezeichnung für die neben dem Wollwachs in Schafrohwolle enthaltenen Substanzen, die …   Universal-Lexikon

  • Wollfett, Wollschweiß — Wollfett, Wollschweiß, s. Fettschweiß …   Lexikon der gesamten Technik

  • Pottasche — Pottasche, mehr oder weniger reines kohlensaures Kali K2CO3 (s. d.), wurde früher ausschließlich aus Holzasche, besonders in Rußland, Siebenbürgen, Illyrien, Ungarn und Nordamerika dargestellt. Die Pflanzen nehmen aus dem Boden als Nahrungsstoffe …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Wolle [1] — Wolle, das Haar des Schafes, entwickelt sich aus den in der Haut des Tieres liegenden zwiebelartigen Haarwurzeln (Haarzwiebel, Haarknopf) in der Gestalt eines Fadens, der aus Talgdrüsen mit Fett (Wollfett) überzogen wird. Die Substanz der W.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Wollwäsche — Wollwäsche, Waschen des Vließes von Schafen. Die Wolle der Schafe, so wie sie als Vließ bei der Schur gewonnen wird, enthält die als Wollschweiß bezeichneten Ausscheidungsprodukte der Haare und der Schweißdrüsen der Haut, vermischt mit von außen… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Kalisalze — (Kaliumsalze, Kaliumorydsalze; hierzu Tafel »Kalisalzbergbau I u. II«) finden sich weitverbreitet in der Natur, und namentlich ist kieselsaures Kali Bestandteil zahlreicher Mineralien und Gesteine (Kalifeldspat enthält 10–16 Proz. Kali, Glimmer… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Adeps lanae — Wollwachs (auch häufig als Lanolin bezeichnet, Wollfett, lat. Lanolinum, Adeps lanae, frz. Lanoline) ist das Sekret aus den Talgdrüsen von Schafen, das bei der Wäsche von Schafswolle zurückgewonnen wird. Inhaltsverzeichnis 1 Lanolin 2 Gewinnung 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Cerotinsäure — Strukturformel Allgemeines Name Cerotinsäure Andere Namen …   Deutsch Wikipedia

  • E570 — Fettsäuren ist eine Gruppenbezeichnung für Monocarbonsäuren, also Verbindungen, die aus einer Carboxylgruppe (–COOH) und aus einer unterschiedlich langen, aber fast ausschließlich unverzweigten Kohlenwasserstoffkette bestehen. Die Namensgebung… …   Deutsch Wikipedia

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