- Schnellkäfer
Schnellkäfer (Schmiede, Elateridae Leach), Käferfamilie, meist unscheinbare, langgestreckte, mehr oder weniger niedergedrückte Käfer mit gesenktem Kopf, gesägten oder gewedelten Fühlern, kurzen Beinen, fünfgliederigen Tarsen, schnellen sich, wenn sie auf dem Rücken liegen, mit Hilfe eines Bruststachels kräftig in die Höhe und wenden sich während des Sprunges so,-daß sie auf die Beine niederfallen. Die Larven (Drahtwürmer) sind linear, hornig, glatt und glänzend, haben sechs kurze Beine und am letzten Hinterleibssegment oft zwei gezähnelte Vorsprünge und leben meist in abgestorbenem Holz. Man kennt ca. 3000 über die ganze Erde verbreitete Arten. Der Saatschnellkäfer (Agriotes lineatus L., s. Tafel »Landwirtschaftliche Schädlinge I«, Fig. 1), 10 mm lang, schwarzbraun, grau behaart, an Fühlern, Beinen und Flügeldecken gelblich, an letztern braun gestreift, ist in Deutschland sehr gemein, lebt auf Feldern und Wiesen, überwintert in einem Versteck und paart sich im Frühjahr; seine Larve ist 2 cm lang, mit harter, glänzendgelber Körperbedeckung und stumpfer, brauner Spitze am Körperende, lebt mehrere Jahre und beschädigt die Wurzeln von Getreide, Rüben, Kohlarten, Erbsen, Nelken, Levkojen etc. Als Gegenmittel empfiehlt sich in Gärten das Ködern mit Salatstrünken od. dgl., auf Feldern das zwei bis drei Jahre wiederholte Unterbringen von in haselnußgroße Stückchen zerschlagenem Ölkuchen auf etwa 10 cm Tiefe. Die Puppe ruht ohne Kokon in der Erde, und etwa im Juli schlüpft der Käfer aus. Andre Drahtwürmer (vielleicht die Larve von Lacon murinus L., einem 12 mm langen, kräftig breit gebauten, schwarzen, überall dicht graubraun und weiß marmoriert beschuppten, auf der Oberseite des Hinterleibes lebhaft gelben Käfer) werden in Baumschulen schädlich. Elater sanguineus L., in ganz Europa, bes. unter Kiefernrinde, und Alaus Pareyssii, in Südrußland, s. Tafel »Käfer I«, Fig. 37 u. 38. Vgl. Candèze, Monographie des Elatérides (Lütt. 1857–63, 4 Bde.).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.