Scheidemünze

Scheidemünze

Scheidemünze, zur Ausgleichung im täglichen Verkehr dienende Kleinmünzen, die wegen starker Abschleifung und höherer Prägekosten größern Nominalwert haben, als ihnen nach dem Metallgehalt im Verhältnis zum Kurantgelde zusteht, daher außer Landes nur als Bruchmetall gelten. Der besondere Münzfuß der teils aus einer mehr oder minder starken Silberlegierung, teils aus unedlem Metall (Nickel, Bronze, Kupfer etc.) bestehenden S. findet seine Grenze an der Gefahr ihrer Nachahmung. Die Umlaufsmenge hat sich nach dem wirklichen Verkehrsbedürfnis zu richten, damit das Kurant nicht aus dem Lande getrieben werde. Staaten, die ihren Schlagschatz übermäßig steigerten, sind öfters zu einer Verschlechterung ihres allgemeinen Münzfußes genötigt worden. Wo reine Goldwährung besteht, sind sämtliche Silbermünzen S. In den deutschen Staaten der Talerwährung verhielt sich seit 1857 der Nennwert der Silberscheidemünzen zum Silberwerte = 30: 341/2, in denen der Guldenwährung = 521/2: 58, und das Verhältnis ward im Deutschen Reiche gegen Kuranttaler (bei der Annahme des Wertes von Gold zu Silber = 151/2: 1) wie 9: 10, in den Staaten der lateinischen Union = 835: 900 festgestellt, ist aber durch Sinken des Silberwertes gegen Gold tatsächlich tief gefallen. Privatpersonen brauchen S. nur bis zu einem bestimmten Betrag, und zwar Silbergeld nur bis zu 20 Mk., Nickel- und Kupfergeld nur bis zu 1 Mk. in Zahlung zu nehmen. Die Reichs- und Landeskassen müssen natürlich S. in jedem Betrag als Zahlung annehmen. Der Begriff S. (Schiedmünze) war dem Mittelalter fremd, ist aber durch die »Beiwährung« oder den Beigang des 15. Jahrh. (moneta minuta, leichte Groschen, zugelassene ältere Münzen) für den Kleinverkehr neben der rechten »Oberwährung« der Reichs- und Landesmünzen vertreten.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Scheidemünze — 3 Pfenninge, B (Hannover unter Preußen) …   Deutsch Wikipedia

  • Scheidemünze — Scheidemünze, kleinere Münze zur Ausgleichung im Verkehr, meist aus Kupfer, Bronze od. Billon geschlagen; doch kommt auch rein silberne, zinnerne u. bleierne vor, s.u. Münze 2). Daher Scheidemünzfuß, der Münzfuß, nach welchem in einem Lande die… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Scheidemünze — Scheidemünze, im Gegensatze zu dem eigentlichen Währungs oder Kurantgeld diejenigen Münzen, welche nur zu Zahlungen im Kleinverkehr dienen und deshalb nur bis zu einem bestimmten Betrage (in Deutschland Silbermünzen bis zu 20 M, Nickel und… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Scheidemünze — Scheidemünze, die gewöhnlich aus bloßem Kupfer oder sehr geringhaltigem Silber bestehende Ausgleichungsmünze im Binnen verkehr und Kleinhandel, welcher bei den gebildeten Nationen vielen sonst unbedeutenden Gegenständen einen Tauschwerth… …   Damen Conversations Lexikon

  • Scheidemünze — heißt das Geld für den kleinen Verkehr, das eben darum in keiner größeren Masse umlaufen soll, als für die Ausgleichungen im täglichen Verkehr nothwendig ist. Die S. hat in der Regel geringeren Gehalt als ihr Nennwerth ist; nach dem preuß.… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Scheidemünze — Sf erw. fach. (17. Jh.) Hybridbildung. Auch als Schiedmünze bezeugt. Die Münze, mit der feinere Unterschiede gemacht werden können, zu scheiden.    Ebenso nschw. skiljemynt, nnorw. skillemynt. deutsch s. scheiden, s. Münze …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Scheidemünze, die — Die Scheidemünze, plur. die n, kleine Münze, im Gegensatze der harten, groben; vermuthlich weil sie erst nach Einführung der letztern geschlagen wurde, um den Käufer und Verkäufer im Handel und Wandel in Kleinigkeiten zu scheiden. Es gehören… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Scheidemünze — Schei|de|mün|ze 〈f. 19; veraltet〉 kleine Münze, die wegen stärkerer Abschleifung infolge rascheren Umlaufs höheren Geldwert als tatsächl. Feinmetallwert hat * * * Schei|de|mün|ze, die [zu ↑ scheiden (2 a)] (Geldw. veraltet): Münze mit geringem… …   Universal-Lexikon

  • Scheidemünzen — Scheidemünze 3 Pfenninge, B (Hannover unter Preußen) Scheidemünzen wurden Münzen zur Zeit des Kurantgeldes (in Deutschland praktisch bis Anfang August 1914, dem Beginn des 1. Weltkrieges) genannt, deren Metallwert geringer als ihr gesetzlicher… …   Deutsch Wikipedia

  • Разменная монета — (Scheidemünze, monnaie divisionnaire ou monnaie d appoint, small coin) денежные металлические знаки, нарицательная цена которых значительно превышает их внутреннюю, действительную стоимость. Современный меновой оборот культурных народов не может… …   Энциклопедический словарь Ф.А. Брокгауза и И.А. Ефрона

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