Schanze [1]

Schanze [1]

Schanze (Feldschanze), mit Mitteln der Feldbefestigung (s. d.) hergestellte Verteidigungsanlage, im Feld-, Festungs- und Etappenkrieg verwendet, entweder auf allen Seiten geschlossen (Redouten) oder an der Kehle offen, von Fleschen-, Halbredouten-, Lünetten-, meist aber ganz unregelmäßiger, dem Gelände sich anschmiegender Form. Während man früher auch Artillerie in den Schanzen verwendete, führte man sie in den letzten Jahrzehnten nur noch für Infanterie aus (Infanteriefeldwerke, leichte Feldwerke), kam aber bis zum südafrikanischen Krieg mehr und mehr von ihrer Verwendung ab und wollte sich in der Hauptsache nur mit Schützengräben begnügen. Der Burenkrieg und der russisch-japanische Krieg haben aber gezeigt, daß die S. für die Verteidigung einer Stellung von hohem Wert sein kann, wenn sie Eindeckungen gegen feindliches Artilleriefeuer enthält und mit wirksam vom Feuer des Verteidigers bestrichenen Hindernissen umgeben ist. Es werden daher vor der zur Deckung gegen Sicht möglichst niedrig zu haltenden Brustwehr ein Graben und in diesem sowie davor Draht- und sonstige Hindernisse, im Innern in und hinter der Feuerlinie Eindeckungen gegen das Steilfeuer feindlicher Artillerie gebaut. Sternschanzen hießen früher Festungswerke tenaillierten Grundrisses. S. auf Schiffen, s. Kampanje.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Schanze — Schanze, 1) ein einzelnes, selbständiges Werk der passageren od. permanenten Befestigung. Nach der Gestalt des Grundrisses, welche die Feuerlinie bestimmt, sind sie geschlossene od. offene S n; zu den geschlossenen gehören die Redouten,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schanze [2] — Schanze (v. franz. chance), alter Ausdruck für Glückswurf, Glücksfall, Wagnis, Vorteil; »etwas in die S. schlagen«, soviel wie etwas aufs Spiel setzen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schanze [3] — Schanze, Berg in Württemberg, s. Mainhardterwald …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schanze — Schanze, in der Befestigungskunst s. Feldschanzen, auf Kriegsschiffen, s. Kampagne; auch das franz. chance, ein Glückswurf im Würfelspiel; daher in die S. schlagen s.v.w. aufs Spiel setzen …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Schanze — Schanze, ein nach den Regeln der Befestigungskunst aufgeworfenes Werk mit Graben und Brustwehr. Vergl. Flesche, Lunette, Redoute etc. S., bei großen Schiffen ein Aufsatz auf dem Hintertheil des Oberdecks, in dem sich die große Kajüte und die… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Schanze — 1. Eine Schanze geht nach der andern hin. – H. Sachs. 2. Es wart ein ieder seiner schantz. – Franck, II, 62b. 3. Es wird nicht jedem die Schanze gewährt, die er begehrt. – Fischart. 4. Jeder seh auff seine Schantz, eh er sorg vmb eines andern… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Schanze — Der Ausdruck Schanze bezeichnet: im Militärwesen einen Teil einer Festung, siehe Schanze (Festungsbau) im Wintersport eine Sprunganlage für das Skispringen, siehe Skisprungschanze eine Künstlervereinigung in Münster / Westfalen (seit 1919): Freie …   Deutsch Wikipedia

  • Schanze — Schan|ze [ ʃants̮ə], die; , n: Anlage für das Skispringen mit einer stark abschüssigen Bahn zum Anlaufnehmen: der Springer kam gut von der Schanze weg. Syn.: ↑ Sprungschanze. * * * Schạn|ze1 〈f. 19〉 1. 〈Mil.; früher〉 Befestigung, Erdwall 2. 〈Mar …   Universal-Lexikon

  • Schanze — Sein Leben für jemanden (etwas) in die Schanze schlagen: es für ihn einsetzen, es aufs Spiel setzen. Die Redensart hat mit der Schanze als Wehrbau, Bollwerk nichts zu tun, sie ist vielmehr ein alter Spielerausdruck und stammt wie andere derartige …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Schanze — 1. Wohnstättenname zu mhd. schanze »Schutzbefestigung, Schanze, Schranke«, mnd. schantze »trockenes Reisigbündel, Schanze, Wall«. 2. Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen (Schleswig Holstein, Niedersachsen, Nordrhein Westfalen, Hessen,… …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

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