- Milreïs
Milreïs (»tausend Reis«), Rechnungseinheit der Währungen von Portugal und Brasilien. Nach dem Wert in Reis bestand in Portugal bis 1722 Goldwährung mit dem M. von 1000 Reis = 6,8772 Mk. die dann um ein Sechstel und durch Dekret vom 6. März 1822 auf 4,8904 Mk. verschlechtert wurde. Es blieb im Großhandel so, während nach dem Gesetz vom 24. April 1835 Silberwährung galt mit dem M. = 4,8862 Mk. der Talerwährung; das Gesetz vom 29. Juli 1854 brachte wieder Goldwährung, das Conto de Reïs (Abkürzung: oder.) = 1000 M., das M. ($, , , , # oder ||) = 4,5357 Mk. In Brasilien führte der Erlaß vom 7. Aug. 1747 Silberwährung ein, 81/4 M. aus dem 11/2 seinen Marco = 9/10 portugiesischen in Silber oder 4,5433 Mk.; das Gesetz vom 8. Okt. 1833 verminderte den Wert des M. auf 12,84 g seinen Silbers, bis 28. Juli 1849 die Goldwährung wiederkam mit dem M. zu 821,773 mg sein = 2,2928 Mk. Geprägt wurde das M. vor 1722, dann aber als Quartinho gesteigert, zuletzt 1835 auf 1500 Reis, während nun der Meio Escudo = 4,587 Mk. 1 M. galt und die Coroã de prata von 29,613 g bei der Feinheit von 11/12 die Silberwährung vertrat; seit 1854 erscheint der Meio Escudo zu 1000 Reis = 1,7735 g schwer, auch in Doppelstücken. Brasilien münzte den Quartinho de ouro zu 1200 Reis noch 1795, Silberstücke seit 1849 zu 1 M. = 12,275 g 11/12 fein und nach dem Gesetz vom 26. Sept. 1867 = 12,5 g 9/10 fein, damals wie nun entsprechende zu 2, bis 1867 auch zu 1/2 und 1/5 M. S. Tafel »Münzen V«, Fig. 7; Tafel VI, Fig. 14.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.