Mendōza [1]

Mendōza [1]

Mendōza (früher Cuyo), Provinz Argentiniens, am Ostfuß der Kordilleren, nördlich von San Juan, östlich von San Luis, südlich von den Gouvernements Pampa und Neuquén, westlich von Chile begrenzt, umfaßt 146,378 qkm mit 155,093 Einw. (geschätzt für 1903). Der Ostteil ist flach und unfruchtbar, im Westen erreichen die Anden gegen Chile ihre größte Erhebung (Vulkan Maipo 5416, Tupungato 6710, Aconcagua 6970 m). Über diese führen die Pässe von Uspallata oder La Cumbre (3900 m), von Cruz de Piedra, Portillo und Planchon. An der Ostgrenze fließt der Desaguadero, später Salado, hin, dem der Rio M., Tunuyan, Diamante und Atuel zuziehen. Niedriges Buschwerk herrscht vor. Das Klima ist gesund, im nördlichen Teil jedoch sehr trocken. Mitteltemperatur in der Stadt M. (s. unten) 13,7° (Maximum 30°, Minimum -2,7°). Trotz großen Mineralreichtums (Kupfer, Silber, Gold, Eisen, Kalk, Gips, Salz, Steinkohle, bituminöser Schiefer) ist der Bergbau doch unbedeutend; viele Mineralquellen (bis 36,5°). Die Bewohner, meist Mestizen, treiben vornehmlich Ackerbau und Viehzucht. Die Maisernte ergibt etwa 15,000 Ton., 1900/01 waren 36,000 Hektar mit Wein bebaut. Der Viehstand betrug 1888: 44,764 Pferde, 179,983 Rinder, 122,298 Schafe, 50,847 Ziegen, 1152 Strauße. Jährlich gehen 50,000 fette Rinder nach Chile. Erhebliche Müllerei sowie Wein- u. Branntweinfabrikation und über 80 Elementarschulen. Die Provinz zerfällt in 17 Departements. Die Verfassung datiert vom 14. Dez. 1854. Der Gouverneur wird auf drei Jahre gewählt, die gesetzgebende Gewalt übt eine Deputiertenkammer von 25 Mitgliedern aus. – Die Hauptstadt M., unter 32°53' südl. Br. und 68°49' westl. L., 805 m ü. M., an einem aus dem Rio M. abgeleiteten Kanal und an der noch immer unvollendeten Transandinischen Bahn, auch mit San Juan durch Bahn verbunden, ist Bischofssitz, mit Nationalkolleg, Ackerbauschule, Lehrer- und Lehrerinnenseminar, 4 Zeitungen, lebhaftem Handel und etwa 30,000 Einw. (1895: 28,602). M. ist Sitz eines deutschen Vizekonsuls. Die Stadt wurde 1560 durch Pedro Castillo gegründet, 20. März 1861 durch ein Erdbeben zerstört, das über 10,000 Menschen das Leben kostete, und danach weiter westlich neu aufgebaut.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mendoza — puede referirse a: Contenido 1 Apellido 2 Lugares 2.1 En Argentina 2.2 En Bolivia 2.3 En España …   Wikipedia Español

  • Mendoza — (das Wort stammt von dem baskischen mendi hotza ab und bedeutet „kalter Berg“) ist der geografische Name einer Stadt in Argentinien, siehe Mendoza (Stadt) einer Provinz in Argentinien, siehe Mendoza (Provinz) eines Flusses in Argentinien, siehe… …   Deutsch Wikipedia

  • MENDOZA — nomen illustris in Hispania Familiae, quae, ex Alavensi provincia oriunda, in plures sese diffudit ramos. Praecipui duo hi, Dominorum de Hita et Butrago (cuius Princeps Petrus Gonzalez, in praelio ad Aliubarotta, morte sua Regem servavit A. C.… …   Hofmann J. Lexicon universale

  • MENDOZA — MENDOZA, province in Argentina and capital city of the province. The Province According to data of Vaad Hakehilot as of 2005 there were some 550 families in the capital city of Mendoza and some 30–40 families in San Rafael, out of a total… …   Encyclopedia of Judaism

  • MENDOZA — Oasis et ville subandine, chef lieu d’une province homonyme de 148 827 kilomètres carrés et comptant 1 400 142 habitants lors du recensement de 1991, Mendoza oriente et anime le développement des régions sèches de l’Argentine subandine, de Jujuy… …   Encyclopédie Universelle

  • Mendōza [1] — Mendōza (spr. Mendosa), 1) (sonst Cujo), einer der westlichen Staaten der Argentinischen Conföderation (Südamerika), im Westen an Chile (davon durch die Anden getrennt), San Juan,[125] San Luis u. Patagonien grenzend, 1444 QM.; im Westen gebirgig …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Mendōza [2] — Mendōza (spr. Mendosa), alte Familie Spaniens, von Didaco Lopez, Herrn von Biscaja, entsprossen, blüht in verschiedenen Zweigen u. Namen, den Grafen von Valderies in Portugal u. den Herzögen von Infantado, noch jetzt fort. Merkwürdig sind: 1)… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Mendōza [2] — Mendōza, 1) Diego Hurtado de, span. Humanist, Dichter, Geschichtschreiber und Staatsmann, geb. 1503 in der Alhambra, gest. 1575 in Valladolid, Sohn des Iñigo Lopez de M. und Urenkel des gleichnamigen Markgrafen von Santillana, lernte die… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Mendoza — Mendōza, Hauptstadt der argent. Prov. M. (146.378 qkm, [1903] 155.093 E.), am Fuße der Kordilleren, (1904) 35.314 E …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Mendoza [2] — Mendōza, Anna de, Fürstin von Eboli (s.d.) …   Kleines Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”