Marineingenieurkorps

Marineingenieurkorps

Marineingenieurkorps, die Gesamtheit der leitenden und wachthabenden Ingenieure für die Maschinen der deutschen Kriegsschiffe; die Rangstufen sind: Marineingenieur (Rang des Leutnants zur See), Marineoberingenieur (Oberleutnant zur See), Marinestabsingenieur (Kapitänleutnant), Marineoberstabsingenieur (Korvettenkapitän), Marinechefingenieur (Fregattenkapitän). Vorläufig ergänzt sich das M. noch aus geeigneten Obermaschinisten; indessen ist die Ingenieurlaufbahn seit 1903 von der Marinemaschinistenlaufbahn getrennt worden. Neuerdings muß jeder Anwärter für die Marineingenieurlaufbahn das Zeugnis zum einjährigen Dienst, praktische Tätigkeit von 30 Monaten in Maschinenfabriken nachweisen und eine Eintrittsprüfung bestehen, darf auch nicht über 21 Jahre alt sein. Die Marineingenieuranwärter werden zunächst drei Monate militärisch, dann neun Monate technisch auf Schiffen des heimischen Geschwaders ausgebildet und nach Bestehen einer praktischen Prüfung zum Marineingenieurapplikanten befördert, als solche werden sie zwei Jahre in Maschinistenstellen an Bord und ein Jahr auf der Maschinistenklasse der Deckoffizierschule beschäftigt und legen dann die Aspirantenprüfung ab. Als Marineingenieuraspiranten und später als Marineingenieuroberaspiranten dienen sie vier Jahre an Bord und besuchen ein Jahr die Marineingenieurklasse der zunächst noch mit der Deckoffizierschule verbundenen Marineingenieurschule. Nach dem Bestehen der Ingenieurprüfung und nach der Wahl durch das Seeoffizier- und Marineingenieurkorps werden die Marineingenieuroberaspiranten nach etwa neunjähriger Dienstzeit zu Marineingenieuren befördert.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Marineingenieurkorps — der deutschen Marine, leitet die Bedienung der Maschinen und Kessel an Bord der Schiffe. Dienstgrade: Chef , Oberstabs , Stabs , Oberingenieur und Ingenieur. Es ergänzt sich aus jungen Leuten unter 21 Jahren, mit Berechtigung zum Einjährig… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Deckoffizier — Der Deckoffizier ist ein unmittelbar hinter den Seeoffizieren (Kriegsmarine) bzw. den Schiffsoffizieren (Handelsmarine) rangierender Marinedienstgrad. Eine Besonderheit stellte der Vize Deckoffizier dar: Er war in Deutschland ein… …   Deutsch Wikipedia

  • Marinechefingenieur — Marinechefingenieur, s. Marineingenieurkorps …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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  • Maschineningenieur — Maschineningenieur, s. Maschinenbauer; vgl. auch Marineingenieurkorps …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Maschinenpersonal — Maschinenpersonal, die zur Bedienung der Schiffsmaschinen und Schiffskessel erforderlichen Ingenieure (s. Marineingenieurkorps), Maschinisten und Heizer …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Maschinist — Maschinist, der die Wartung einer Maschine besorgende Mann, Maschinenführer, Lokomotivführer. In der Marine ein Deckoffizier als Betriebsbeaufsichtiger der Schiffsmaschine während der Maschinenwache. Für Seedampfschiffsmaschinisten 4. bis 1.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Stabsingenieur — Stabsingenieur, s. Marineingenieurkorps …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Vizedeckoffiziere — (früher Vizeseekadetten), Reserveoffizieraspiranten der Marine, und zwar der Matrosenartillerie (Vizefeuerwerker der Reserve und der Seewehr), des Seeoffizierkorps (Vizesteuerleute der Reserve und der Seewehr) und des Marineingenieurkorps… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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