Leuchten der Pflanzen

Leuchten der Pflanzen, Lichterscheinungen, die gewisse Pflanzen im Dunkeln zeigen sollen. Das nächtliche Leuchten mancher lebhaft gelben Blumen, wie der von Tropaeolum, Lilium bulbiferum u.a., das Linnés Tochter zuerst bemerkt haben soll, ist durch keine glaubhafte spätere Beobachtung bestätigt worden. Dasselbe gilt von ähnlichen Angaben über das Leuchten der Blüten von Arum, Dictamnus, Oenothera, den Milchsaft von Euphorbiazeen u.a. Das smaragdgrüne Licht, das die Vorkeime von Schistostega osmundacea, eines in düstern Felsspalten Europas wachsenden Mooses, ausstrahlen, beruht darauf, daß die großen, blasenförmigen Zellen des Vorkeims wie Tautropfen das Licht brechen und die an der Hinterwand liegenden Chlorophyllkörner intensiv beleuchtet werden. Ein Selbstleuchten findet also auch in diesem Falle nicht statt. Dagegen kommt diese Fähigkeit bei einer Anzahl von Bakterien und auch bei den Mycelien einiger höherer Pilze vor (s. Leuchtpilze). Vgl. Gadeau de Kerville, Les animaux et les végétaux lumineux (Par. 1889; deutsch von Marshall, Leipz. 1894); Molisch, Leuchtende Pflanzen (Jena 1904).