- Lamballe [2]
Lamballe (spr. langbáll'), Marie Thérèse Louise von Savoyen-Carignan, Prinzessin von L., geb. 8. Sept. 1749 in Turin, gest. 3. Sept. 1792, ausgezeichnet durch Schönheit und Liebenswürdigkeit, ward 1767 mit Ludwig von Bourbon, Prinzen von L., vermählt, verlor jedoch schon nach 15 Monaten ihren Gemahl und erhielt 1774 von der Gemahlin Ludwigs XVI., Marie Antoinette, die Stelle der Intendantin ihres Hauses. Die Gefahren der Revolution machten das Freundschaftsverhältnis der beiden Frauen zu einem sehr innigen. Bei dem Fluchtversuch des Königs 20. Juni 1791 verließ auch die Prinzessin L. Frankreich, um in England mit der Königin wieder zusammenzutreffen, kehrte aber auf die Kunde, daß deren Flucht mißglückt sei, im Februar 1792 nach Paris zurück. Nach den Ereignissen des 10. Aug. ward sie in das Gefängnis La Force gebracht und dort bei den Septembergreueln gemordet. Ihr Haupt und Herz wurden vor den Fenstern des königlichen Gefängnisses auf Piken vorübergetragen. Vgl. Lescure, La princesse de L., sa vie et sa mort (Par. 1865); G. Bertin, Mad. de L., d'après des documents inédits (2. Aufl., das. 1894).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.