Köslin

Köslin

Köslin (Cöslin), Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks (s. unten) und Kreises in der preuß. Provinz Pommern, am Fuß des Gollenbergs (144 m), Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Belgard-Danzig und Kolberg-K. sowie der Kleinbahn K.-Natzlaff, 8 km von der Ostsee, 30 m ü. M., hat 2 evangelische, eine katholische und eine apostolische Kirche, Synagoge, ein Standbild Friedrich Wilhelms I. auf dem Markt, ein Kriegerdenkmal auf dem Friedrich Wilhelms-Platz, ein Denkmal des Regierungspräsidenten Fritzsche auf dem Kleinen Wall, Kadettenhaus (bis 1890 in Kulm), Gymnasium, evang. Schullehrerseminar, Taubstummenanstalt, landwirtschaftliche Winterschule, Rettungsanstalt (Elisabethstift), Landgericht, Oberpostdirektion, Reichsbankstelle (Umsatz 1904: 287,6 Mill. Mk.), Landwirtschaftskammer, Eisengießerei, Maschinen-, Papier- und Seifenfabrikation, Eisenbahnsignalbauanstalt, Delikatessenfabrik, Dampfmolkerei, Bierbrauerei, Ziegelbrennerei, 3 Dampfschneidemühlen und (1900) mit der Garnison (ein Bataillon Infanterie Nr. 54) 20,417 Einw., davon 597 Katholiken und 251 Juden. – Zum Landgerichtsbezirk K. gehören die 12 Amtsgerichte zu Bärwalde, Belgard, Bublitz, Kolberg, Körlin, K., Neustettin, Polzin, Ratzebuhr, Schivelbein, Tempelburg und Zanow. –

Wappen von Köslin.
Wappen von Köslin.

K. hatte sonst auch eine eigne Münze. Es wurde 1188 erbaut und 1266 zur Stadt erhoben. Diese schloß sich 1532 der Reformation an, wurde im Dreißigjährigen Kriege fast ganz verwüstet, 1720 nach einem Brande wieder aufgebaut, im Siebenjährigen Kriege jedoch abermals hart mitgenommen.

Der Regierungsbezirk K. (s. Karte »Pommern«) umfaßt 14,028 qkm (254,79 QM.), hat (1900) 587,783 Einw. (darunter 566,394 Evangelische, 14,889 Katholiken und 4300 Juden), 7047 Personen mit polnischer, 302 mit kassubischer Muttersprache, 42 auf 1 qkm, und besteht aus den 13 Kreisen:

Tabelle

Über die fünf Reichstagswahlkreise des Regierungsbezirks s. Karte »Reichstagswahlen«. Vgl. Böttger, Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks K. (Stettin 1889–94).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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