Inful

Inful

Inful (lat. Infŭla), bei den alten Römern eigentümliche Art Kopfbedeckung (auch vitta), bestehend in einer breiten wollenen weißen (selten scharlachroten) Binde, die bald breit um das Haupt gelegt, bald turbanartig gewunden ward und an beiden Seiten mit herabhängenden Bändern versehen war. Als Zeichen religiöser Weihe und Unverletzlichkeit ward sie gewöhnlich von Priestern und Vestalinnen, später auch von den Kaisern und höhern Magistraten getragen. Auch Schutzflehende legten diese Binde an. Als Zeichen heiliger Bestimmung ward sie den Opfertieren um das Haupt gebunden; auch leblose Gegenstände wurden zum Zweck der Weihe damit versehen. Da eine solche Binde schon im 11. Jahrh. Abzeichen der Geistlichen war, so brauchte man das Wort I. gleichbedeutend mit Priesterornat, Mitra (s. d.). Schon im 13. Jahrh. aber wurde I. nur für die von der bischof lichen Mitra und von der Kaiserkrone auf den Rücken herabhängenden Bänder, die eigentlich nur den Bischöfen, nicht den Abten zukamen, gebraucht. Eine Mitra, die Infuln hatte, und ein Abt, der solche führen durfte, hießen insuliert. – Dies Wort (»insuliert«) wird auch in der Heraldik gebraucht und bedeutet hier mit der I. (Mitra) gekrönt, z. B. insulierter Löwe (im abessinischen Wappen).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • inful — INFÚL s.n. Bandă sacră de lână albă care încununa fruntea preoţilor sau cu care se împodobeau victimele în vechea Romă. [< fr. infule, lat. infula]. Trimis de LauraGellner, 03.05.2005. Sursa: DN  INFÚL s. n. bandă sacră de lână albă care… …   Dicționar Român

  • Inful — (lat. infŭla), die weißwollene Stirnbinde der röm. Priester, Vestalinnen und Opfernden; dann die Bänder an der Bischofsmütze (s. Mitra), auch letztere selbst; infulieren, Äbten oder Pröpsten das Tragen einer I. gestatten, ein Vorrecht des Papstes …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Inful — (lat. Infula, Mitra), die Bischofsmütze, anfänglich von dem Papste den Bischöfen nur als Privilegium verliehen, doch später auch als Auszeichnung an Aebte u. andere höhere kirchl. Würdeträger …   Herders Conversations-Lexikon

  • Inful — Tiara mit Inful (Pius IX.) Inful (lateinisch infula) bezeichnet ursprünglich eine breit oder turbanartig um die Stirn gelegte Wollbinde, die mit Hilfe der vitta (einer Binde), deren Enden im Nacken herunterhingen, befestigt wurde. Getragen wurde… …   Deutsch Wikipedia

  • Inful — Ịn|ful 〈f. 21〉 oV Infel 1. 〈im antiken Rom〉 weiße Stirnbinde (als Weihezeichen) 2. 〈heute, kath. Kirche〉 Mitra mit zwei an der Rückseite herunterhängenden Bändern [<lat. infula „Binde, Band“] * * * Ịnful   [lateinisch] die, / n,    1) weiße… …   Universal-Lexikon

  • Inful — Ịn|ful 〈f.; Gen.: , Pl.: n〉 oV 1. 〈im antiken Rom〉 Stirnbinde mit herunterhängenden Bändern als Weihezeichen 2. 〈heute〉 die Mitra mit den herunterhängenden Bändern [Etym.: <lat. infula »Binde, Band«] …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Inful — In|ful die; , n <aus lat. infula »(Kopf)binde, Stirnband«>: 1. altröm. weiße Stirnbinde der Priester u. der kaiserlichen Statthalter. 2. kath. geistliches Würdezeichen; vgl. ↑Mitra …   Das große Fremdwörterbuch

  • inful — «a (L). A band, bandage …   Dictionary of word roots and combining forms

  • Inful — Ịn|ful, die; , n <lateinisch> (altrömische weiße Stirnbinde; Bezeichnung der Mitra mit herabhängenden Bändern) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Infel — Inful (lateinisch infula) bezeichnet ursprünglich eine breit oder turbanartig um die Stirn gelegte Wollbinde, die mit Hilfe der vitta (einer Binde), deren Enden im Nacken herunterhingen, befestigt wurde. Getragen wurde sie hauptsächlich von den… …   Deutsch Wikipedia

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