Ille [3]

Ille [3]

Ille, Eduard, Maler, geb. 17. Mai 1823 in München, gest. daselbst 18. Dez. 1900, bildete sich auf der Akademie der Künste in München, war erst Schnorrs v. Carolsfeld und dann Schwinds Schüler und malte als solcher mehrere Altarbilder eigner Komposition, z. B. für Brixlegg. Daneben zeichnete er viel für die Münchener »Fliegenden Blätter« und beschäftigte sich mit literarischen Arbeiten. Die »Münchener Bilderbogen« enthalten gegen 60 Nummern nach Illes Entwürfen; ferner sind zu erwähnen die »Sieben Todsünden« (in Holzschnitt, Stuttg. 1861), »Temperamente« (5 Blätter, in Photographie bei I. Albert in München), die »Lebenden Bilderbücher«: »Hanswursts lustige Streiche« und »Staberls Reiseabenteuer« (Augsb. 1863–64). Außerdem führte I. eine große Anzahl von Zeichnungen und Aquarellen für fürstliche Personen aus, von denen ein Zyklus großer, als Zeit- und Kulturbilder gedachter Aquarelle (durch I. Albert photographiert) ehrenvolle Aufnahme fand. Es sind: 1) die Niflungersage nach den Liedern der ältern Edda, 2) Parzival, 3) Lohengrin, 4) Tannhäuser, 5) Hans Sachs und Nürnbergs Blütezeit, 6) der Dreißigjährige Krieg, 7) Prinz Eugenius und 8) die Wacht am Rhein. 1874 veröffentlichte I. drei Blätter zu Grimms Märchen (Holzschnitte von Hecht). Für das Schloß Neuschwanstein führte er 1880–82 acht Bilder aus dem Leben Walters von der Vogelweide in Tempera aus. Auch als Dichter hat sich I. bekannt gemacht; er schrieb unter anderm die Dramen: »Kaiser Joseph II.« (Münch 1850) und »Kunst und Leben« (1862) und veröffentlichte »Gedichte« (Weim. 1855). 1868 wurde er Titularprofessor der Münchener Akademie.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Ille — bezeichnet: einen Fluss in der Bretagne, siehe Ille (Fluss) das Département Ille et Vilaine, Bretagne, Frankreich die Kleinstadt Ille sur Têt im Département Pyrénées Orientales, Frankreich Ille ist der Familienname folgender Personen: Eduard Ille …   Deutsch Wikipedia

  • ILLE — insignis aliquis prae ceteris, Stat. Achill. l. 2. v. 72. velut ille cubilia praedae. Indubitata tenens multo legit arva Molosso Venator Vide Scholiast. vet. ad l. Sic apud eund. Theb. l. 2. v. 469. de apro, Dianae immisso, Vindex sic ille Dianae …   Hofmann J. Lexicon universale

  • Ille — Ille, 1) Stadt am la Tet, im Arrondissement Prades des französischen Departements Pyrénées orientales; Fischerei, Landbau; 3000 Ew.; 2) Nebenfluß des. Vilaine in Frankreich; entspringt im Arrondissement Rennes des Departements Ille et Vilaine, u …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Ille [1] — Ille (spr. īl ), rechter Nebenfluß der Vilaine, im franz. Depart. Ille et Vilaine, entspringt südöstlich von Combourg und mündet bei Rennes nach einem Laufe von 45 km. Der 85 km lange Ille Rancekanal verbindet diese beiden Flüsse und somit die… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Ille — (spr. il), Fluß im franz. Dep. Ille et Vilaine, mündet, 45 km lg., bei Rennes r. in die Vilaine. – Das Dep. Ille et Vilaine (spr. il e willähn), 6992 qkm, (1901) 613.567 E.; Hauptstadt Rennes …   Kleines Konversations-Lexikon

  • œillé — ● œillé, œillée adjectif Se dit de la texture de certains gneiss dans lesquels les feldspaths et le quartz présentent la forme d yeux. œillé, ée [œje] adj. ÉTYM. 1581; de œil. ❖ ♦ Littér. Qui porte un dessin ressemblant à un œil. || Agate œillée …   Encyclopédie Universelle

  • -ille — ⇒ ILLE, suff. Suff. dimin. représentant le lat. icula, formateur de subst. fém. V. brindille, étoupille, fibrille, pampille, ramille et aussi : barbille. V. barbe1 B 1 b rem. Rem. Au masc., arg. « Souteneur de filles, apprenti barbeau » (DELVAU… …   Encyclopédie Universelle

  • Ille — riv. de France (45 km), affl. de la Vilaine (r. dr.). Ille et Vilaine, dép.: 6 758 km2; 798 718 hab.; ch. l. Rennes. V. Bretagne (Rég.) …   Encyclopédie Universelle

  • Ille [2] — Ille (spr. īl ), Stadt im franz. Depart. Ostpyrenäen, Arrond. Prades, am rechten Ufer des Têt und an der Südbahn, hat alte Ringmauern und Türme, eine Kirche aus dem 17. Jahrh. mit Marmorbekleidung, Seidenraupenzucht, Obst , besonders Pfirsichbau …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Ille [2] — Ille, Eduard, Zeichner und Maler, geb. 17. Mai 1823 in München, seit 1868 Prof. an der Akademie das., gest. 18. Dez. 1900; vortrefflich in Aquarellen (»Shakespeare Gestalten«, »Wagner Opern«), Zeichner für die »Fliegenden Blätter«; Erfinder der… …   Kleines Konversations-Lexikon

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