- Hydranten
Hydranten (v. grch. ὕδωρ, »Wasser«), in die Straßenwasserrohrleitungen eingelassene Vorrichtungen zur Entnahme von Wasser zur Löschung von Schadenfeuern (daher auch Feuerhähne, Feuerwechsel, Notpfosten, Nothähne). Im allgemeinen unterscheidet man Unterflur- und Über-o der Oberflurhydranten (Fig. 1 u. 2).
Bei erstern erhebt sich das Aufsteigrohr nicht über das Straßenniveau, und bei ihrer Benutzung muß ein Standrohr (Hydrantenaufsatz) aufgeschraubt werden. Bei manchen Unterflurhydranten, namentlich bei Wasserleitungen mit geringem Druck, wird der Druckschlauch unmittelbar auf das Aufsteigrohr (ohne Standrohr) aufgeschraubt. Überflurhydranten erheben sich über die Straßenoberfläche, das Aufsteigrohr bildet eine Säule. Von Überflurhydranten spricht man auch, wo in Gebäuden und deren einzelnen Stockwerken Feuerlöscheinrichtungen mit Anschluß an Wasserleitungen und Pumpwerke getroffen sind (Wandfeuerhähne, Wandanschlüsse). Es gibt Standrohre und Oberflurhydranten mit einer und mit zwei Ausmündungen (erstere bei Wasserleitungen von geringer Rohrweite), an die mittels der Schlauchkuppelstücke die Schläuche angeschraubt werden. Hat eine Wasserleitung einen stärkern Druck als 3 Atmosphären, so kann unmittelbar von der Hydrantenleitung weg ins Feuer gespritzt werden; bei Leitungen mit schwachem Druck und bei Anwendung des Wasserstrahls in hohen Gebäulichkeiten dienen die H. lediglich dazu, in die Spritzen das nötige Wasser zu liefern. Da nach Abschluß des Wassers in den Aufsteigrohren und in den Hydrantensäulen stets noch Wasser zurückbleibt, das im Winter einfrieren und die Rohre zersprengen könnte, sind Entleerungsvorkehrungen (Ventile) in den Aufsteigrohren etc. angebracht, durch die das Wasser entweichen kann. Vgl. Fried, Der Hydrant (Münch. 1895).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.