Hirn [2]

Hirn [2]

Hirn, 1) Gustav Adolf, Physiker, geb. 21. Aug. 1815 in Logelbach bei Kolmar, gest. 14. Jan. 1890 in Kolmar, war seit 1834 Farbenchemiker in einer Kattunfabrik zu Logelbach und blieb in derselben als Ingenieur, nachdem sie 1842 in eine Baumwollspinnerei und -Weberei umgewandelt worden war. Er lieferte zahlreiche, zum Teil grundlegende Arbeiten über die Wärmelehre, die Theorie der Dampfmaschine, der Ventilatoren und des Amslerschen Planimeters, über Reibungswiderstände, über die Theorie der Überhitzung, Wärmekapazität des Wassers etc.; auch erfand er ein Pandynamometer. 1880 gründete er ein meteorologisches Observatorium in Kolmar, wo ihm 1894 ein Denkmal errichtet wurde. Von seinen zahlreichen Schriften sind anzuführen: »L'équivalent mécanique de la chaleur« (Kolmar u. Par. 1858); »Théorie mécanique de la chaleur« (Übersetzung von Zeuners »Grundzügen der mechanischen Wärmetheorie«, das. 1861; 3. Aufl. 1875); »Analyse de l'univers« (das. 1868); »Mémoire sur les anneaux de Saturne« (Straßb. 1872); »Les pandynamomètres« (Par. 1876). Vgl. Slaby im »Prometheus«, 1891.

2) Joseph, österreich. Historiker, geb. 1848 zu Sterzing in Tirol, war zuerst Gymnasiallehrer in Salzburg, wurde dann Professor für Geschichte Tirols an der Universität Innsbruck, kam 1897 in das Ministerium für Kultus und Unterricht als vortragender Rat und wurde 1899 nach dem Tode A. Hubers zum ordentlichen Professor der österreichischen Geschichte an der Universität Wien ernannt. Er schrieb: »Kritische Geschichte des letzten Babenbergers« (Salzb. 1871); »Rudolf von Habsburg« (Wien 1874); »Eberhard II. von Salzburg« (1875); »Erzherzog Ferdinand II. von Tirol« (Innsbr. 1885–87, 2 Bde.); »Kanzler Bienner und sein Prozeß« (das. 1897, als 5. Bd. der von ihm mit Wackernell herausgegebenen »Quellen und Forschungen zur Geschichte, Literatur und Sprache Österreichs«). Trotz seiner klerikalen Gesinnung bewahrt H. in seinen Urteilen Objektivität und ernste Wissenschaftlichkeit.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Hirn — Hirn: Mhd. hirn‹e›, ahd. hirni, niederl. hersenen, mengl. hernes, schwed. hjärna gehen auf germ. *hirznia , *herznan »Hirn« zurück, das mit den germ. Sippen von ↑ Horn, ↑ Hornisse und ↑ Hirsch sowie weiterhin mit ↑ Ren und ↑ Rind verwandt ist und …   Das Herkunftswörterbuch

  • Hirn — Sn std. (8. Jh.), mhd. hirn(e), ahd. hirn(i) Stammwort. Dabei zeigt mndl. hersene, daß von g. * hersnja (oder rzn ) auszugehen ist; vermutlich geht darauf auch anord. hjarni m. Hirn mit sekundärer Umgestaltung zurück. Grundlage hierfür ist ein… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

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  • Hirn — Hirn, 1) (Anat.), s. Gehirn; 2) (Hirnende), die Seite eines Holzes, wo die Jahre quer durchschnitten sind; daher über od. vor H. hauen, ein Stück Holz so trennen, daß die Jahre quer durchschnitten werden; daher Hirnleiste, schmale Leiste, welche… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Hirn [1] — Hirn, s. Gehirn …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Hirn — Hirn, s. Gehirn …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Hirn [2] — Hirn, Gustav Adolf, Ingenieur und Physiker, geb. 21. Aug. 1815 zu Logelbach bei Colmar, begann 1843 seine grundlegenden Untersuchungen über das mechan. Äquivalent der Wärme (»Theorie mécanique de la chaleur«, 2 Bde., 3 Aufl. 1875 u.a.), die er in …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Hirn — ↑Cerebrum …   Das große Fremdwörterbuch

  • Hirn — 1. Das Hirn ist nicht wie die Stirn. – Lehmann, 335, 46. 2. Das Hirn sihet (erkennt) man nicht an der Stirn. – Lehmann, 28, 24; Eiselein, 317; Simrock, 4768; Braun, I, 1392. Engl.: Every one s faults are not written in their foreheads. Lat.:… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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