- Anemomēter
Anemomēter (griech., »Windmesser«), Instrument zur Bestimmung der Stärke oder Geschwindigkeit des Windes.
Bei der Wildschen Windfahne (Fig. 1) dreht sich oberhalb der eigentlichen Windfahne eine senkrecht herabhängende Blechplatte mit der Windfahne und steht daher stets senkrecht gegen die Richtung des Windes. Aus der Neigung der oben um eine horizontale Achse drehbaren Platte, die an einem geteilten Gradbogen abgelesen werden kann, läßt sich die Stärke des Windes beurteilen. Genauere Angaben gibt das Robinsonsche Schalenkreuz-A. (Fig. 2).
Am obern Ende einer vertikalen, leicht beweglichen Achse befindet sich ein horizontales Kreuz, und an den Enden der vier Arme sind vier hohle Halbkugeln aus dünnem Blech in der Art befestigt, daß ihre Öffnungen, im Kreise herumgehend, nach derselben Seite gerichtet sind. Bei bewegter Luft wird das Schalenkreuz in Rotation versetzt; die Anzahl der Umdrehungen kann an einem Zeiger, der durch ein Uhrwerk mit dem Schalenkreuz in Verbindung steht, abgelesen werden. Ein A., das in gewissen Zeitintervallen die Richtung des Windes sowie die Anzahl der gemachten Umdrehungen selbst auszeichnet, wird Anemograph genannt. S. Meteorologische Registrierapparate. Vgl. Abbe, Treatise on meteorological apparatus and methods (Washington 1888); Marvin, Anemometry (2. Aufl., das. 1900). Über A. zur Messung der Luftströmung in Schornsteinen und Bergwerken s. Zugmesser.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.