Gerschom

Gerschom

Gerschom, Sohn des Juda, talmudische Autorität, geb. um 960 in Lothringen, gest. 1040 in Mainz, legte in Frankreich den Grund seines Wissens, wirkte zuerst in Metz, dann als Leiter der Talmud-Hochschule in Mainz. Ein scharfsinniger Erklärer des Talmud und fruchtbarer synagogaler Dichter, gewann er nachhaltigen Einfluß durch seine Verordnungen (Takkanot), die das soziale Leben der abendländischen Juden regelten. Er verbot unter anderm die Polygamie und erleichterte den 1012 bei einer Religionsverfolgung in Mainz unter Heinrich II. zur Apostasie Gezwungenen den Rücktritt ins Judentum, in das aber sein abgefallener Sohn nicht wieder eintrat. Gerschoms wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet des religiösen Unterrichts und die erwähnten epochemachenden »Verordnungen« erwarben ihm den Ehrennamen »Meor hagola« (Licht der im Exil lebenden Juden).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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