Elend [2]

Elend [2]

Elend (mittelhochd. ellende) war ursprünglich (und noch im 16. Jahrh.) soviel wie Fremde, Land der Verbannung und das Verweilen daselbst, woraus die heutige Bedeutung des Wortes als eines hilflosen und jammervollen Zustandes hervorging. Daher rühren die Redensarten: »das E. bauen«, »ins E. fahren« etc. Auch das Adjektiv e. hatte ursprünglich die Bedeutung des in der Fremde oder Verbannung Lebenden, die mit der Zeit in die des Armen und Hilflosen, dann auch des Geringen und Schlechten überging. Elendenherbergen wurden im 15. Jahrh. hauptsächlich für Pilger eingerichtet. Auch bestanden Elendenbrüderschaften, d.h. Vereine, die sich die Sorge für arme und kranke Fremde zur Aufgabe machten, aus denen nach der (wohl unbewiesenen) Ansicht einiger die sogen. Kalandsbrüderschaften (s. Kalandsbrüder) hervorgegangen sein sollen.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • elend — elend: Mhd. ellende »fremd, verbannt; unglücklich, jammervoll« (entsprechend aengl. ellende »fremd«) ist verkürzt aus ahd. elilenti, asächs. eli lendi »in fremdem Land, ausgewiesen«. Der Bedeutungswandel erklärt sich daraus, dass der Ausschluss… …   Das Herkunftswörterbuch

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