- Detail
Detail (franz., spr. -táj), die einzelnen Teile eines größern Ganzen, Einzelheiten, das Einzelne; Detailhandel, Handel en détail, Kleinhandel (im Gegensatze zum Handel en gros), daher Detaillist (Detailleur), Klein- oder Ausschnitthändler. Über Detailreisende s.d. Detaillieren, etwas en detail behandeln, es ins einzelne eingehend, umständlich erörtern oder ausführen. – In der Kunstsprache bezeichnet man mit D. einzelne Teile eines Ganzen, im Gegensatze zum Ganzen, der Gesamtwirkung. Die stärkere oder geringere Betonung, die mehr oder minder eingehende Behandlung des D. ist eng mit dem Überwiegen der idealistischen oder realistischen Kunstrichtung verwachsen. Während die idealistische das D. meist als nebensächlich betrachtet, legt die realistische einen großen Wert darauf. Schon in der Kunst des ägyptischen und griechischen Altertums gehen beide Strömungen in einzelnen Perioden nebeneinander her. In der griechischen Plastik bevorzugte besonders die rhodisch-pergamenische Schule die Ausbildung des D., in der spätern Kunst des Altertums die pompejanische Wandmalerei (Stilleben) und die römische Porträt- und Geschichtsbildnerei. Mit dem Wiedererwachen des Naturgefühls in der niederländischen Schule, besonders seit dem Wirken der van Eycks, trat dann die sorgfältige Behandlung des D. wieder in den Vordergrund, und daraus entwickelte sich allmählich die Stilleben-, Blumen- und Früchtemalerei. In der modernen Malerei hat die Ausbildung des D. wieder eine große Bedeutung gewonnen. Von einer Gruppe von Künstlern (Malern und Bildhauern) wird sie bis zur miniaturartigen Feinheit und photographischen Treue getrieben, während die naturalistische Schule wieder mehr auf die Gesamtwirkung und die Stimmung unter Vernachlässigung des D. ausgeht. Detailzeichnung, geometrische Zeichnung im großen Maßstab von solchen einzelnen Baugegenständen, die in dem kleinen Maßstab des Baurisses nicht deutlich genug angegeben werden konnten; auch soviel wie Situationszeichnung.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.