- Boulogne-sur-Seine
Boulogne-sur-Seine (spr. bulonnj'-ßür-ßǟn'), großes Dorf im franz. Depart. Seine, Arrond. St.-Denis, 9 km westlich von Paris, am rechten Ufer der Seine, mit einer 1863 restaurierten Kirche aus dem 14. Jahrh., die, zum Andenken an die Gnadenkirche in Boulogne-sur-Mer (s.d.) gegründet, dem Orte den Namen gab (er hieß früher Menus-lès-St.-Cloud), hat zahlreiche Landhäuser, über 300 Waschhäuser, Fabriken für Metallwaren, Möbel, Seife, Öl etc. und (1901) 44,416 Einw. Nördlich davon, zwischen der westlichen Festungsmauer von Paris und dem rechten Seineufer, das Boulogner Gehölz (Bois de Boulogne), der besuchteste Erholungsort der Pariser, 848 Hektar groß, ehedem ein Wildgehege, seit 1852 Eigentum der Stadt Paris, die es in einen reizenden Park mit schönen Promenaden und Alleen (die breiteste führt nach den Resten der ehemaligen Abtei Longchamp, s.d.), künstlichen Seen, einem künstlichen Wasserfall und zahlreichen Vergnügungslokalen umgestaltete und durch breite Zufahrtsstraßen mit den Champs Elysées, mit den Vorstädten Passy und Auteuil und mit Neuilly verband. Hier befinden sich auch der zoologische Garten (Jardin d'acclimatation) und zwei Rennplätze (Hippodrome de Longchamp und Champ de courses d'Auteuil).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.