Samenwechsel

Samenwechsel

Samenwechsel, die Beschaffung nicht auf eignem Acker gewachsenen Saatgutes. Nur unter günstigsten Verhältnissen und bei sachkundigster Behandlung behalten die Varietäten und Sorten unsrer Kulturpflanzen mehrere Generationen hindurch ihre wertvollen Eigenschaften ungeschwächt. Wo dies nicht mit Sicherheit zu erwarten ist, empfiehlt sich häufigerer S. (alle 3–4 Jahre), da die Kosten für das Saatgut sich durch höhern Ernteertrag stets reichlich bezahlt machen. Bisweilen kann auch fremdes Saatgut billiger beschafft werden, als es die eigne Kultur liefert, nur muß man dabei auf etwaige mitkommende Schädlinge (Tiere und Pilze) acht haben. Das durch S. zu beschaffende Saatgut soll Frühreife, Widerstandsfähigkeit gegen Kälte, Dürre, Schmarotzerpilze und Lagerung besitzen und bessere Qualität und größere Quantität des Ernteprodukts liefern. Mit Vorliebe bezieht man nordisches Saatgut, da solches die Tendenz zu rascherer Entwickelung und Ausreifung hat und diese auch in südlichern Gegenden einige Jahre beibehält. Vgl. Rümker, Sortenauswahl mit Rücksicht auf Boden und Klima (Berl. 1900 u. 1907).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Samenwechsel — Samenwechsel, s.u. Samen 2) …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Friedrich Haberlandt — (* 21. Februar 1826 in Pressburg, dem heutigen Bratislava; † 1. Mai 1878 in Wien) war ein österreichischer Agrarwissenschaftler. Sein Lehr und Forschungsschwerpunkt war der Pflanzenbau. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Hauptwerke …   Deutsch Wikipedia

  • Getreide — (Getraide, ein deutsches, von tragen stammendes, im Althochdeutschen getragidi u. im Mittelhochdeutschen getregede lautendes Wort, welches zunächst bedeutet was man trägt, wie Kleidung, Gepäck u. überhaupt bewegliches Gut; dann insbes. was der… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Samen [2] — Samen, 1) (Semen, Bot.) ist das bei den Phanerogamen zu seiner Vollkommenheit gelangte Pflanzenei (s.u. Ei 2), welches in der Fruchthülle sich befindet u. den Keimling umschließt, d.i. die vorgebildete neue Pflanze, durch welche die Art… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Weizen — (Triticum), zur zweiten Ordnung der dritten Klasse des Linnéschen Systems gehörig; die Samenkörner sind von Häuten bedeckt, oben u.[72] unten abgestumpft, mit einer Längenfurche versehen. Nach dem Mais ist er die ergiebigste u. wegen der großen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Flachs — Flachs, die Faser des zur Gattung Linum (s.d.) aus der Familie der Linazeen gehörenden gemeinen Flachses (Linum usitatissimum L., s. Tafel »Faserpflanzen I«, Fig. 9), der schon im alten Ägypten angebaut wurde, während in der jüngern Steinzeit nur …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Haberlandt — Haberlandt, 1) Friedrich, Agrikulturchemiker, geb. 21. Febr. 1826 in Preßburg, gest. 2. Mai 1878 in Wien, widmete sich der Landwirtschaft, besuchte 1845–46 die Rechtsakademie in Preßburg, lernte dann auf einem ungarischen Gute die Praxis des… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Pflanzenbau — (besonderer Pflanzen oder Ackerbau, Phytotechnik), jener Teil der Landwirtschaftslehre, der die allgemeinen Grundsätze der Ackerbaulehre für jede einzelne Kulturpflanze näher auszuführen und die Kulturmethode anzugeben hat, mit der (von dem… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Saat — Saat, Ausstreuen von Samen auf oder in den durch Bearbeitung und Düngung vorbereiteten Boden. An Stelle der Samen werden auch Stammteile, Stecklinge, Knollen, Rhizome, Zwiebeln, Wurzeln etc. verwendet, um durch die Kultur gewonnene wertvolle… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”