- Rio Grande do Norte [2]
Rio Grande do Norte, brasil. Küstenstaat, zwischen 4°54´-6°28´ südl. Br. und 34°52´-37°48´ westl. L., grenzt im N. und O. an den Atlantischen Ozean, im O. an Parahyba, im W. an Ceará und umfaßt 57,485 qkm. Die Küste ist flach und von Rissen und Sandbänken umlagert, das Innere besteht aus Gneis und Sandstein und wird im O. von der aus Parahyba herüberreichenden Serra Borborema mit östlichen Ausläufern und andern niedrigen Hügelketten erfüllt, die Südostgrenze begleitet die Serra Pajehu, über die Westgrenze reicht die Serra do Apody herein. Das ganze Gebiet ist mit Ausnahme des östlichsten Teiles, in dem sich das eigentliche Kulturland befindet, dürr und unfruchtbar. Der Rio Grande do Norte (s. d.), der dem Staate den Namen gibt, ist nur ein kleiner Küstenfluß, der bedeutendste Fluß ist der fischreiche Piranhas (Assú), länger und an der Mündung (dort Massoró genannt) für Seedampfer zugänglich ist der Apody. Das Klima ist heiß, aber nicht ungesund. Naturprodukte sind vegetabilisches Wachs, Harze, Gummi, Cochenille. Die Bevölkerung zählte 1890: 268,273 Seelen, jetzt wohl 300,000, zur Hälfte Nachkommen von Portugiesen, Negern und Mischlingen, zur andern Hälfte Indianer. Landbau und Viehzucht sind Haupterwerbszweige; gebaut werden namentlich Baumwolle und Zucker, auf den Höhen Kaffee. Ausgeführt wird fast nur Zucker (die Ausfuhr betrug 1901: 0,7, die Einfuhr 0,4 Mill. Mk.). Die Wege sind im schlechtesten Zustande, die einzige Eisenbahn ist die 121 km lange Linie Natal-Nova Cruz. Hauptstadt ist Natal (s. d., S. 440).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.