- Phalăris [1]
Phalăris L. (Glanzgras), Gattung der Gramineen, einjährige oder ausdauernde Gräser mit meist dichter, seitlich flachgedrückter, ährenförmiger Rispe, einblütigen Ährchen mit vier Hüllspelzen und wie diese grannenlosen Deckspelzen. Zehn Arten, meist in Südeuropa, weniger in Nordeuropa und Amerika. P. canariensis L. (Kanariengras, s. Tafel. »Gräser VI«, Fig. 4), einjährig, mit 1–1,25 m langem, aufrechtem, schilfartigem Halm und 2,5 cm langen, eiförmigen Rispenähren, in Südeuropa und auf den Kanarischen Inseln heimisch, wächst, wahrscheinlich verwildert, auch in England, Österreich, Deutschland auf Getreidefeldern und wird vielfach, in Deutschland namentlich bei Erfurt, kultiviert. Der Kanariensame ist ein Lieblingsfutter vieler Stubenvögel. Die Italiener verbacken das Mehl mit Weizenmehl, auch benutzt man es zu Schlichte. P. [Digraphis] arundinacea L. (s. Tafel »Gräser I«, Fig. 4), ausdauernd, in Deutschland an feuchten Orten, an Ufern der Seen und Flüsse, mit 60–150 cm hohem Halm und zusammengezogener, ährenförmiger, bis 15 cm langer, rötlicher Blütenrispe. Es bildet auf feuchten Wiesen bisweilen den Hauptbestand, gibt im Schnitt viel Gras, das zwar grob ist, aber immer besser nährt als Stroh und dem Vieh angenehmer ist. Als beliebte Zierpflanze (auch für die Binderei) kultiviert man in Gärten eine Varietät mit bandähnlich, grün, weiß, gelb und rötlich gestreiften Blättern (Bandgras, Spanisches Gras, das schon im 16. Jahrh. vorhanden war und vielleicht die älteste ihrer Blätter halber kultivierte Zierpflanze ist).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.