Ogowe

Ogowe

Ogowe (franz. Ogôoué; Ogowai, Okanda), großer Fluß in der franz. Kolonie Französisch-Kongo im äquatorialen Westafrika, entspringt nordwestlich von den Kuiluquellen unter 2°40´ südl. Br. und 14°30-östl. L. auf der Wasserscheide gegen den Kongo, fließt dem Äquator zu, dem er, ohne ihn zu erreichen, bis 11° westl. L. parallel läuft, nimmt rechts den Ivindo, links den Nguni auf. Bei der Gabelung 600 m breit, dann nach Empfang des Zuflusses des südlich liegenden großen, inselreichen Fernan Vazsees, 2500 m, verflacht er sich. Der Unterlauf enthält viele, zum Teil schwimmende Inseln und Sandbänke, nimmt rechts den Abfluß des Asingo-, links den des Ugemuen- und Anengesees auf und mündet weitverzweigt östlich und südlich vom Kap Lopez zwischen 0°40´ und 1°25´ südl. Br. in den Atlantischen Ozean. Bei einer Länge von 1200 km, einem Stromgebiet von 300,000 qkm (das morastige Delta: 4800 qkm) ist von seinen Mündungsarmen nur der über eine Barre von 6–9 m in die gleichnamige Bai mündende Nazareth schiffbar. Kleine Dampfer können den O. 350 km von Ndjole abwärts befahren, während oberhalb Fälle und Stromschnellen die Schiffahrt hindern. Die Ufer, teils von dichtem Urwald, teils von Prärien mit reichem Tierleben eingefaßt, sind von barbarischen, menschenfressenden Negervölkern (Orungu, Bakalai, Okanda, Oscheba u.a.) bewohnt. Den O. haben Walker, Marche, Lenz und de Brazza erforscht (s. Französisch-Kongo).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Ogowe — Ogowē (frz. Ogôoué), Okanda, Strom im äquatorialen Westafrika (Franz. Kongo), mündet mit morastigem Delta (4801 qkm) östl. und südöstl. vom Kap Lopez ins Atlant. Meer, 850 km lg., Stromgebiet 175.000 qkm; schiffbar 350 km abwärts von Ndschole;… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Ogowe —   der, französisch Ogooué [ɔgɔ we], Fluss in Zentralafrika, 850 km lang, entspringt auf der Niederguineaschwelle in der Republik Kongo, durchquert Gabun, mündet mit ausgedehntem Delta in den Atlantischen Ozean; Flößerei (Harthölzer). Der… …   Universal-Lexikon

  • Ogowe — Karte Gabuns mit dem Ogooué Der Ogooué (auch Ogoué oder Ogowe geschrieben) ist ein etwa 1200 km langer Fluss, der von der Republik Kongo nach Gabun fließt. Sein Wassereinzugsgebiet umfasst beinahe ganz Gabun; einige Zuflüsse erstrecken sich bis… …   Deutsch Wikipedia

  • OGOWE` —    a West African river, 500 m. long, rises in the Akukuja plateau, and following a semicircular course northward and westward enters the Atlantic by a delta at Cape Lopez, its course lying wholly within French Congo territory; in the dry season… …   The Nuttall Encyclopaedia

  • Französisch-Kongo — (Congo Français, früher Gabun), franz. Besitzung in Äquatorialafrika, zwischen 2°20 nördl. Br. bis 5° südl. Br. und 8°40 östl. L. (Kap Lopez), bis zum Ubangi, begrenzt im N. vom spanischen Munigebiet und Kamerun, im O. vom Kongostaat, im S. von… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Peter Brazza — Pierre Savorgnan de Brazza Conte Pierre Savorgnan de Brazza (* 26. Januar 1852 in Rom; † 14. September 1905 in Dakar, Senegal) war ein französischer Marineoffizier und Afrikareisender italienischer Herkunft. Brazza entstammte einem alten… …   Deutsch Wikipedia

  • Pierre Brazza — Pierre Savorgnan de Brazza Conte Pierre Savorgnan de Brazza (* 26. Januar 1852 in Rom; † 14. September 1905 in Dakar, Senegal) war ein französischer Marineoffizier und Afrikareisender italienischer Herkunft. Brazza entstammte einem alten… …   Deutsch Wikipedia

  • Afrika — Afrika, der fast insulare südwestliche Teil der Alten Welt. Der Name, zuerst von Ennius gebraucht, bezog sich ursprünglich nur auf die Karthago und Umgebung umfassende römische Provinz, wurde aber in der Kaiserzeit auf den ganzen Erdteil… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Pierre Savorgnan de Brazza — Graf Pierre Savorgnan de Brazza (* 26. Januar 1852 in Rom; † 14. September 1905 in Dakar, Senegal) war ein französischer Marineoffizier und Afrikareisender italienischer Herkunft. Brazza entstammte einem alten Adelsgeschle …   Deutsch Wikipedia

  • Brazza [2] — Brazza, 1) Pierre Savorgnan de, Graf, franz. Marineoffizier und Afrikareisender, geb. 26. Jan. 1852 auf der Reede von Rio de Janeiro, aus einem alten Geschlecht Italiens, erhielt seine Bildung in einem Jesuitenkolleg zu Paris und auf der… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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